[kontext]
seite 9
[15•2000]
hilfe

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[krusche]
ich hab house jetzt mal flott auf kultur.at rübergeschafft, ...

[zeyringer]
..., voilà, Messieurs...

17.1.2000 [grond]
Meine Herren, ich kopierte euch Gerfrieds Papier zum heurigen Ars Electronica-Festival. Ist das nichts, wozu Old Danube House was zu sagen hat?

ARS ELECTRONICA 2000
NEXT SEX

Sex im Zeitalter seiner reproduktionstechnischen Überflüssigkeit
2. - 7. September 2000

Ars Electronica 2000
Festival für Kunst, Technologie und Gesellschaft
Linz, Austria


In bislang ungekanntem Ausmaß sind die Grundlagen des Lebens zum unmittelbaren Gegenstand der wissenschaftlich-technischen Bearbeitung geworden. Das Zivilisationsprinzip der Umformung von Natur in Kunst ist beim Menschen selbst angelangt und soll den Prozess unserer eigenen Entstehung von den mutmaßlichen Unzulänglichkeiten des biologischen Zufalls befreien. Exponiert im Rampenlicht massenmedialer Öffentlichkeit verschwimmen die Grenzen zwischen verantwortungsvoller Forschung und dem Rennen um "das Geschäft des Lebens". In die namenlose Angst vor dem ethischen Desaster mischt sich die frivole Neugier auf jenen Moment, in dem das Foto einer stolzen und glücklichen Mutter mit dem ersten geklonten Kind am Arm um die Welt gehen wird.

In Fortsetzung des Themenschwerpunkts Life Science wird die Ars Electronica 2000 die kulturellen und sozialen Perspektiven der modernen Reproduktionsbiologie aufzeigen. In der Zusammenschau von wissenschaftlichen und künstlerischen Positionen wird den Konturen einer Gesellschaft nachgespürt, in der Menschen genetisch konfiguriert, nicht einfach geboren, sondern gemacht werden, in der Sex seiner funktionalen Notwendigkeit für die Fortpflanzung entledigt ist und damit der Kampf der Geschlechter, aber auch die moralische Steuerung unserer Gesellschaft neu geordnet werden.

Ein Ausflug in die Zukunft des Menschen, um aus der Diskussion des Möglichen Entwürfe für die Gestaltung unseres Weges dorthin zu entwickeln. Ein Unterfangen, in dem Kunst nicht auf das moralische Gewissen der Gesellschaft beschränkt bleiben darf.

Gerfried Stocker


17.1.2000 [grond]

Die Jungen bleiben die zukünftigen Fremden.


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