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Walter Grond Old Danube House (Roman) |
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Der personale Erzähler heißt Johan Nichol,
ist zweiundfünfzig Jahre alt, Physiker und der Vorstand des Institutes für
Informationsgestaltung an der Technischen Universität in Wien. Er ist im Waldviertel
aufgewachsen und entdeckt, daß seine Vorfahren aus Holland stammen, über Schlesien nach
Triest ausgewandert und nach Zerfall der Donaumonarchie nach Österreich gezogen sind. Er
hat in den USA studiert und ist ein international anerkannter Fachmann für Fragen zum
Schnittpunkt Mensch-Maschine. Seine Forschungen am Quantencomputer wecken auch das
Interesse der Space Frontier Foundation, einer amerikanischen Gesellschaft, die die
Besiedelung des Weltraums als ihr vordringliches Ziel nennt. Im Internet stößt Nichol auf den Selbstmord eines okkulten Physikers, der an seinem lebenslangen Versuch, die Wissenschaft als einen großen Schwindel aufzudecken, gescheitert und der von der Bibliotheksstiege der Universität in den Tod gesprungen war. Nikola Sahli, so sein Name, wird in einer esoterischen Newsgroup als Märtyrer der "Neuen Energie" gefeiert. Er stammte aus Sarajewo, war libertärer Sozialist, flüchtete nach mehreren Inhaftierungen nach Holland, und wurde schließlich in den achtziger Jahren als Dissident in Österreich seßhaft. |
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Eine Krise Johan Nichols ist
Ausgangspunkt für den geschärften Blick, mit dem er von nun an die Veränderungen an
sich und seiner Umwelt zu beobachten und zu verstehen versucht. Johan ist verheiratet mit Marina Nichol. Sie ist vierunddreißig Jahre alt, promovierte Kunsthistorikerin und verantwortlich für Ausstellungsdidaktik und Marketing der Kunsthalle Wien. Marina ist Italienerin, eine Diplomatentochter mit Vorfahren aus Ägypten, wie sie im Verlauf des Romans entdeckt. Sie schlägt Nichols Bitte, ihn nach Moskau zu einem Nanotechnik-Kongreß zu begleiten, ab. Die Midlifekrise ihres Mannes und ihre eigene Suche nach alternativen Lebenshilfen veranlaßt sie zu einer Reise nach Ägypten, wo sie einen Kurs in Manager-Sufismus besucht. Ihre Ehe mit Nichol bleibt kinderlos. |
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Nichol wird durch seinen Lieblingsstudenten
Marcel Hofer auf Nikola Sahli aufmerksam. Hofer ist einundzwanzig Jahre alt, ein begabter
Programmierer, der neben seinem Studium Software für Internet-Provider schreibt, in
seiner Freizeit Motorboot fährt und sich mit den Zeichen der Techno-Kultur umgibt. Hofers
Flexibilität - das Nebeneinander von analytischem Scharfsinn und offen ausgelebter
Infantilität - wird neben Marinas ausgeprägtem Sinn für Ästhetik zum Auslöser von
Johan Nichols Krise. Natascha Turtschaninova ist fünfzig, Physikerin und lebt in Moskau. Nichol kennt sie aus seiner Studentenzeit. Sie war sowjetische Politkommissärin gewesen und hatte ihn während einer Propagandaveranstaltung der KPÖ in Wien kennengelernt und vergeblich versucht, den studentisch anarchischen Bohemien von der Weltrevolution zu überzeugen. Sie ist wie Nichol eine Physikerin. Verheiratet mit einem Slawisten, der seit Ende der Sowjetunion arbeitslos ist, hat sie zwei halbwüchsige Töchter. Um ihre Familie ernähren zu können, arbeitet sie zusätzlich als Fremdenführerin und handelt auf den Moskauer Schwarzmärkten. |
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Der Theaterdramaturg Faruk Karafi ist
vierundvierzig, stammt aus Sarajewo und lebt seit dem bosnischen Krieg in Wien. Er ist
Moslem, verheiratet mit einer orthodoxen Serbin, weswegen eine Rückkehr nach Sarajewo
für ihn schwierig ist. Kontaktiert von Marina Nichol, lernt er Johan Nichol kennen.
Karafi kannte Nikola Sahli und fordert Johan Nichol auf, auf den Spuren Sahlis nach
Sarajewo zu fahren. Albert Stadler, 60, ist wie Nichol Physiker und Institutsvorstand, davon besessen, Nichol Unkorrektheiten in seinem Umgang mit Studenten nachzuweisen. Er ist Sektenjäger und vermutet einen Kontakt Nichols zu einer außeruniversitären Kinderakademie, der Sahli angehört haben, und die Deckmantel für eine pädophile Schlepperbande sein soll. Karen Kohout, 20, ist Hofers Freundin. Derya Savran, 24, ist ein illegal in Wien lebender Bosnier, den Karafani so gut als möglich hilft. |
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