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Das Buch Treatment Romanaufbau |
"Du weinst ja." "Nein." Tränen waren da keine - mochte er sich auch welche gewünscht haben. Marina tätschelte seine Hand, ihr Blick aber war kalt. Vor sieben Jahren hatte er sie in Marina San Giusto, dem Yachthafen von Triest, kennengelernt. Der heiße Augusttag hatte die sandsteinernen Paläste noch träger in die Bucht plaziert, und oben am Hügel flimmerten die Zypressen in der dunstigen Luft. Er mühte sich mit einem Bootshaken ab, versuchte, seinen Katamaran vom Steg loszubinden. Ein Fender klemmte am Poller, an dem das Boot verknotet war, Nichol stöhnte und fluchte. Am äußersten Ende des Kais saß eine dunkle Frau auf einem schweren Tau; sie hatte langes, schwarzes Haar, spielte mit dem Kettchen an ihrem Knöchel, die Sonnenbrille im Haar, und ihre Augen ließen ihn nicht los. Sie kam zu ihm herüber und half, das Boot loszubinden. Dann saßen sie an Deck, die Beine baumelten im Wasser. "Woran denkst du?" sagte Marina. "An Marina San Giusto und an das Boot." "Ich sagte, ich heiße Marina, und du hast mich nicht Hafen und nicht Nixe und nicht Welle genannt. Das machte dich unwiderstehlich, weißt du?" "Ich seh die verblüfften Gesichter deiner Studienfreunde noch vor mir. Die frischgebackene Doktorin der Kunstgeschichte macht sich mit einem graumelierten Mann in die Ägäis davon." "Mit einem Physiker, noch schlimmer." Sie lachten beide. "Es ist unglaublich gewesen." Es war unglaublich gewesen, sagte sich Nichol. Berauscht waren sie am Strand gelegen. Der Sand hatte ihre Poren verklebt, und sie kletterten zwischen die Klippen, bis zu einer Mulde, die man nicht einsehen konnte. Seine Knie waren zerschunden, ihre Handballen aufgerissen, und einen Sprung entfernt planschten Mütter und Kinder im Wasser. "Ich fühle mich so hurenhaft." |
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