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Ursula Glaeser: Einige Notizen von unterwegs...
Zu 20.5.2017: Jede Menge Volkskultur, Walking Conference
-- [Doku] --

Fragestellung gestern war: Was ist Volkskultur? Und hier einige Aspekte in Stichworten. Volkskultur bedeutet: Wie Menschen leben und miteinander umgehen und die Gestaltung dessen. Wie man mit Dingen umgeht. Deren Wertschätzung. Volkskultur ist ein Thema zwischen Arm und Reich. (!Volk vs. Herrschende!)

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Bepflanzung, Weinkultur, Obstgärten. Wie man die Gärten bepflanzt. Streitereien, weil Bäume nicht in der richtigen Ordnung stehen. Wissen, was für die Pflanzen gut ist. Gemeinschaftliche Mostbirnbäume! Teilen des Ertrags. Hollerstauden, Korbweiden, Nussbäume, Korbweide. Bohnenstangen ... sind Kulturgut.

Alte Sachen. Tradierte Lebensweisen. Die Art, Dinge zu machen. Zäune etwa oder Weidegatter. Wie Hölzer und Rohre aufgeschlichtet sind. Museale Verwertung vs. Verwendung von Dingen.

Sprache. Namen. Bezeichnungen. Warum die Pfingstrose Pfingstrose heißt.

Sichtbarkeit vs. Nichtsichtbarkeit anlässlich einer Ausstellung zum Thema Homosexualität im Volkskundemuseum: Was wird öffentlich gemacht, was bleibt verborgen? Geheimhaltungpraktiken bei Protestanten, Roma, generell gesellschaftlich unerwünschten Gruppen.

Wege, die gepflegt und erhalten werden oder eben nicht, am Beispiel des Planierens der alten Salzstraße über die Koralpe. Existenz von verfallenen Mühlen, die Hinweis geben auf ehemaligen Bevölkerungsreichtum. Feldschmieden, Scherenschleifer, vagierende Berufe.

Vereinswesen. Volkskultur ist nicht Kultur um der Kultur Willen, hat aber immer Funktion und ästhetische Qualitäten. Sie ist meist anonym, hat keine explizite Urheberschaft.

Hoch- vs. Volkskultur, überliefert von Ahnen. Musik, Literatur, es klappert die Mühle.
Kultur als Bedürfnis nach Ritualen, Festen. Über wie Taufe, Hochzeit, Initiationsriten.
Volksschule, Volkswagen, kleines Volk. Was für ein Volk?

Was verstehen wir unter Volk? Eine ethnisch und regional abgegrenzte Gemeinschaft oder Volk im Gegensatz zu Herrschaftseliten? Ist Volk heutzutage ein relevanter, notwendiger Begriff oder nur mehr der instrumentalisierte Nachhall der Ein-Volk-ein-Reich-Ideologie?

Es war sehr spannend und anregend. Danke an alle, die mitgegangen sind und mitgedacht haben. Beim nächsten Mal vergeben wir Zählkarten ;) Einmal geht's noch vor der Sommerpause. Thema folgt.

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