Im Kosovo
Reise vom 30.4. bis 9.4.2012Die inzwischen 16. Reise
führte mich erstmals in den Norden um die Stadt Mitrovica, wo die mir bekannte Grazer
Familie Vallci sich sehr um die Verbesserung der wirtschaftlichen Situation ihrer Heimat,
va. der Bauern in der Region Mitrovica, Vushtri und Skernderaj bemüht. Dazu besuchten wir
die
USHFRM-Unioni i shoqatave te fermereve ne
regjionin e Mitrovices
Kontaktperson war der Geschäftsführer der Union der
privaten Bauernorganisationen, USHFRM, Herr Dipl. Ing. Behar Avdiu. Die Organisation hat
ihren Sitz in Mitrovica, Rr. Mbretresha Teuta, 40.000 Mitrovice PN., Kosovo Object Restaurant
Garden.
USHFRM ist eine Dachorganisation, sie vertritt 18
bäuerliche Sparten-NGOs in der Region und hat direkten Kontakt zu den einzelnen Bauern,
da viele keine Adresse haben. Für landwirtschaftliche Projekte wurde eine Liste von
Bauern erstellt mit Angaben zu Produktionsrichtungen, geplanten weiteren Investitionen und
zur Verfügung stehenden Eigenmitteln. Daraus geht ein durchschnittlicher
Eigenfinanzierungsanteil von 50% hervor. Dazu wurden eine Untersuchung des Bodens vom
6.1.2012 vorgelegt und eine Studie über die Luftverschmutzung mit Schwermetallen in
Mitrovica aus 2008, die als Beilagen für Förderanträge und für eine
Qualitätsproduktion dienen sollen. Bankkredite kosten derzeit auch für
landwirtschaftliche Investitionen mehr als 20% Zinsen und sind deshalb unerschwinglich
teuer, Agraraktionen helfen da nur geringgradig!
Die besprochenen Themen und Projektansätze umfassten die
Sparten Gemüse (Glashäuser), Medizinische Pflanzen, Rosenöl, Landwirtschaftszeitung,
Bienen, Geflügel, -futter, Schafe- und Rinderimporte. Aus den Gesprächen ging
hervor, dass in all diesen Ansätzen eine Einbindung aller Volksgruppen (Albaner, Bosnier
und Serben) möglich ist. Dies wurde auch vom Landwirtschafts-Direktor von Mitrovica,
Herrn Bislim Imeri, im Abschlussgespräch bestätigt, allerdings würde es den serbischen
Bauern im Norden des Kosovos trotz ihrer Zustimmung von ihren politischen Vertretern
verboten, sich an gemeinsamen Projekten zu beteiligen oder Förderungen anzunehmen.
1.) Gemüseproduktion und Glashäuser
In der Region befasst man sich intensiv mit dem
Gemüseanbau und der Blumenzucht. Um frühzeitig auf den Markt zu kommen, sind moderne
Glashäuser nötig. Ein Abbau alter Glashäuser in Graz wurde inzwischen geprüft und als
unrentabel und aufwändig beurteilt. Ein vergleichsweise neues Glashaus mit 1000qm Fläche
kostet im Kosovo fertig aufgestellt ca. 20.000.-, wovon 50% von den Bauern
finanziert werden könnte. Das Landwirtschaftsministerium stellt auch Förderungen in
Aussicht, die aber für heuer schon vergeben sind.
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