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Die Kunst der Landwirtschaft, der Landwirtschaft die Kunst – beide kommen in Kontakt!

Gegenwartskunst und agrarische Welt stehen derzeit nur in einer losen, oft aufgrund von gegenseitiger Unkenntnis basierenden Beziehung. Die Zusammenhänge waren und sind bis heute nicht wirklich aufgearbeitet worden, obwohl diese gerade in unserer Region eine bestimmende Funktion ausüben und blieben deshalb auf Einzelaktionen beschränkt. Gerade der Dialog eröffnet ein weites Feld an möglichen Verständnis und Zusatznutzen auf beiden Seiten.

Künstler der Region finden zunehmend Interesse an der Identität der Region und der sie bestimmenden Menschen und Faktoren bzw. spüren soziokulturelle Zusammenhänge auf, die sie auch zum kreativen Inhalt ihres Schaffens machen.

Die agrarische Welt ist gerade bei uns ein weitentwickelter Wirtschaftsfaktor, der die Region maßgeblich prägt und sowohl die Landwirtschaft wie auch deren Verarbeitungs- und Produktions- und Handelsbetriebe umfasst, die die Region über ihre Grenzen hinaus bekanntmachen.

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Karl Bauer bei der zweiten Session von "Kunst Wirtschaft Wissenschaft"

Im laufenden Dialog werden die Standpunkte ausgetauscht und die handelnden Menschen vernetzt, um die jeweils anderen Herangehensweisen kennenzulernen und in die eigenen Überlegungen miteinzubeziehen. Beide verbinden seit je her Herkunft, Arbeitsweisen und Traditionen, die sich über Generationen entwickelt haben und die Basis für den heute beginnenden Dialog darstellt. Dabei ist es erfreulich zu sehen, wie beide Seiten frei von Ideologie und Vorurteilen aufeinander zugehen, konstruktive Gespräche in gegenseitiger Neugierde und Wertschätzung führen und win-win-Situationen suchen.

Motive wie Apfel, Kürbis, Mais, Tiere bzw. Verarbeitungsprodukte wie feinstes Leder, Fruchtver- und -zubereitungen oder Direktvermarktungsspezialitäten sowie technische Entwicklungen und Innovationen in der Region sind die Inhalte befruchtender Diskussionen und dienen der Findung neuer Zugänge und Sichtweisen auf das jeweilige Arbeitsumfeld. Diese Prozesse vertiefen und steigern das Selbstbewußtsein und die Identität der Menschen in der Region, die vermehrt daran teilnehmen und dadurch auch selbst zu schöpferischen Handeln bzw. Reflexionen angeregt werden. Dadurch entsteht vermehrt kulturelle Verantwortung in der agrarischen Welt und eine zeitgenössische Sensitivität den Kunstschaffenden und ihrer Kunst gegenüber.

Kunstschaffende bekommen so einen Einblick in das moderne agrarische Leben und die Situation der Realwirtschaft vor Ort, die sie mit ihren Ausdrucksformen beschreiben und einen kulturellen Mehrwert schaffen, der auch die Methoden und Techniken in der modernen agrarischen Welt hinterfragt und einschließt. Agrarische Motive und Statements moderner künstlerischer Darstellung sind bei uns eher unterrepräsentiert, solange die Zugänge nicht geebnet werden.

Für den – von beiden Seiten außenstehenden – Konsumenten ergibt sich ein tiefer Einblick in die wesentlichen Prozesse seiner Bedürfnisse, ein besseres Verständnis des gegenseitigen Zusammenlebens und ein nachhaltiger Eindruck auf die Entwicklungen in seinem Umfeld, die er aufmerksamer wahrnimmt. Dann ist er auch bereit, in diese Bereiche zu investieren und zum Erhalt der wirtschaftlichen Basis sowohl in der agrarischen Welt als auch der Kunstszene vermehrt beizutragen.

Dr. Karl Bauer, Tierarzt und Mitglied im
Kulturausschuss des Gemeinderates
von Gleisdorf

Tage der agrarischen Welt 2011-2013
(Zwischen Landwirtschaft und High Tech)
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(Kunst Wirtschaft Wissenschaft)


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