Blatt #200 | KW 20/2022

Dieser 22er Mai

Wir fräsen uns gerade durch hundert Jahre Automobilgeschichte. Und zwar ziemlich genau 100 Jahre. Das läßt sich an jenem Steyr IV festmachen, dem nun eines der neuen Albumblätter von Fotograf Richard Mayr gewidmet ist. Ein Beitrag zu unserem Projekt „Funkenflug“. Siehe: [Link]

Von diesem offenen Tourer, Baujahr 1922, wurden einst bloß 950 Einheiten gebaut. Eine andere Markierung handelt von unserem Besuch bei Konstrukteur Heribert Lanzer. Ein Mann, der mit seiner Arbeit Automobilgeschichte geschrieben hat. [Siehe: „Wenn Funken fliegen“!].


Derweil kam wieder Post von Moni Lafer, mit der ich den „Zeit.Raum“ bespiele, und der man nicht erst erklären müßte, was ein Youngtimer ist. Den 2er-BMW hat sie „Heute gesehen, Kreuzung Hartbergerstrasse“, was auf ein gut geöltes Reaktionsvermögen hinweist.


Von meinem Dottore bekam ich Post aus Monaco. Kein Wunder, daß es dort gleich richtig teuer werden kann. Ferrari 365 GT/B Daytona, die verlötete Version. Das Design von Leonardo Fioravanti im Hause Pininfarina. Eines der Autos, zu denen es heute meist „Preis auf Anfrage“ heißt. (Im Jahr 2017 ging der unrestaurierte 1969er Daytona mit Chassis-Nummer 12653 via RM Sotheby's für € 1,807,000,- an eine Sammler.)

Apropos hundert Jahre Automobilgeschichte. Verleger Richard Hollinek schaut mir auf Facebook gelegentlich über die Schulter und ließ mir nun - passend zu unserer „Funkenflug-Tour“ - ein Packerl zukommen. Als Mitbringsel. Ich hatte gemeinsam mit Kulturwissenschafter Matthias Marschik das Thema „Der kurze Sommer des Automobils“ bearbeitet: [Link]

Das war jene berauschende Automobilismus-Blüte, da es für uns junge Schnösel auf jedem Kiesplatz eine Karre nach Wunsch gab, also nach verfügbarem Budget. Eine Ära, die längst geendet hat und sich so gewiß nicht wiederholen wird.


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