Blatt #145 | KW
49/2020
Das Laufende
Was haben wir? Was wissen wir? Was
tut sich derzeit? Es sind überwiegend stille Tage. Manche
Vorhaben zielen auf reale soziale Begegnung und müssen auf
Risiko (einer Absage) geleistet werden. Andere Arbeit läßt sich
sehr gut in der Abgeschiedenheit erledigen und entfaltet ihre
Wirkung zum Beispiel im Web. So zum Beispiel, wenn Ferdinand
Micha Lanner die Internet-Verzweigung seines Archivs
überarbeitet.
Ferdinand Micha Lanner im Bergwerk seiner Archivalien.
Ich finde es beunruhigend, wenn ich
mich da umsehe, weil mir auffällt: der Mann muß sich um ein
Vielfaches meines eigenen Archivbestandes kümmern, hat dazu noch
einen beeindruckenden Fuhrpark in Gang zu halten. Nun weiß ich
ja von meinem Zeugs, wie viel Zeit das braucht, was alles
unerledigt bleibt, weil meine Energie und meine Sehkraft Grenzen
hat. Ich weiß, wie einen das nerven kann. Dann aber dieser
enorme Lanner-Bestand… Huh!
Manuel Wutti kurbelt derweil
schon am Veranstaltungsjahr 2021, was mich am Rande betrifft,
weil ich nun mit Mythos Puch VIII auf der Schiene bin. Es wird
also von Wutti aus ein weiteres Mopedbeschleunigungsrennen
geben, denn das Rennen von 2020 war eine erhebliche Gaudi. Da weisen
die Zeiger also nun auf Mai 2021.
Das MBr21 soll im nächsten Mai kommen
Ich werden mich bei Mythos Puch
erneut auf das Thema Zweirad konzentrieren, denn das hatte es
mir 2020 gründlich zerfleddert. Nun ist aber auch Josef Laller
wieder lustig, kommenden März etwas zu machen, denn sein Betrieb
im ehemaligen Gasthaus bei Gnies (Oststeiermark) hat ein paar
feine Winkel, um dem werten Publikum interessante Dinge zu
zeigen.
Darin gibt es übrigens Bezugspunkte zur Arbeit
von Comic-Zeichner Chris Scheuer, der sich schon einige Male dem
Thema Puch gewidmet hat. Der fand andrerseits ansprechend, was
mich grade am Haken hat; diese Geschichte der Renner-Buben,
welche Österreichs erstes Luftschiff gebaut haben: den Estaric
I. Im
Jahr 1909 hatte sich das und viel anderes ereignet, dem
bin ich derzeit auf der Spur.
Das trifft sich mit der
Arbeit von Mechatroniker Josef Mayer. Der baut nämlich grade an
einem flugfähigen Modell des Estaric von rund drei Meter Länge.
Wir machen uns Geschichte auf viele Arten anschaulich und
greifbar.
Ein Blatt von Chris Scheuer.
Alexander Renner, ein Nachfahre der
genannten Flugpioniere, schrieb mir eben: „ich staune,
wieviel du da noch entdeckst. im winter, wenn ich mehr zeit hab,
werd ich ich auch noch mal die dachbodenkisten durchforsten.“
Da dürfen wir gespannt sein. Alex hat sich da auf meine „Brasilien-Geschichte“
bezogen, weil wir aus Lateinamerika Details erfahren konnten,
die ich bisher aus keiner anderen Publikation kannte.
Wir
werden auf verschiedenen Erzählebenen noch allerhand zu tun
haben, um dieses 20. Jahrhundert greifbarer zu machen, damit
sich der aktuelle Umbruch besser verstehen läßt. Ich kann die
Modernisierungskrisen von damals und heute nicht direkt
vergleichen, denn die Settings sind zu unterschiedlich. Aber es
ist doch etwas Durchgängiges darin, das ich noch nicht recht
dingfest machen konnte.
Ausschnitt des Bastelbogens von Michael Toson"
Es wurde in jenem Jahr 1909 so
deutlich und entwickelte ein Tempo der Veränderungsschübe, das
uns bis heute zu schaffen macht. Zugleich begründete es den
Wohlstand, in welchem ich aufwachsen durfte, eine davor nie
dagewesene Annehmlichkeit für weite Bevölkerungskreise
industrialisierter Länder. All das verändert, verschiebt sich,
was uns unruhig macht…
Übrigens hat Michael Toson einen
Bastelbogen erarbeitet, der den Dreiachser zeigt, den G 63 AMG
6x6. Wenn alles gut geht, wird es den demnächst auf einem
Doppelblatt geben, also in Din A3. Drücken Sie uns also die
Daumen, daß die Organisationsarbeiten und die Finanzierungen für
all das klappen.
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Estaric] --
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