Blatt #111 | KW
34/2020
Judenburger Puch-Parade
Wenn Fahrzeuge zu lange nicht bewegt
werden, bilden sich Standschäden. Es ist das Kreuz jedes
Sammlers, der über mehrere Stücke verfügt. Aber das ist wohl
nicht der entscheidende Grund für die 9. Judenburger Puch-Parade.
Die Jet ist ein Glanzstück der
M50-Serie. Das gab seinerzeit klares Motorradgefühl.
Im dortigen Puch-Museum werden
Geselligkeit und Austausch geschätzt. Das ist heuer noch
dringender, denn die Pandemie hat uns allen neue Erfahrungen
beschert und etliche Einschränkungen auferlegt. Wir brauchen
wieder mehr Bewegungsspielraum.
Sie erinnern sich? Mitte
März ging Österreich in den Lockdown. Mitte Mai hob die Behörde
diese Beschränkung wieder auf. Da hat es vielen Leuten die
aktuellen Vorhaben verhagelt. Lieferketten und Geldflüsse kamen
ins Stocken, brachen ab.
Die edle 350er fürs Gelände: mit
hochgezogenem Auspuff. (Das hieß bei den Briten Scrambler)
Manuel Wutti hatte gerade erst die
Rechte am 2017 gestrandeten Puch Club Magazin erworben
und eine erste neue Nummer herausgebracht. Bei der Post klemmte
es dann schon. Seither tüfteln wir – der Schrauber und der
Schreiber – wie sich das Projekt heil durch die Corona-Krise
bringen läßt.
Und mittendrin eine Horex Regina
(2.v.l.) Exquisit!
Aber heute, am 15.8.2020, ist Wutti
unterwegs und macht sich einen fröhlichen Tag mit den
Puchianern, die diese Ausfahrt sichtlich genießen. Er hat mir
von unterwegs schon etliche Bilder geschickt. Das ist mit den
neuen Medien ja sehr komfortabel. Während ich in der
Oststeiermark in meinem Büro hocke, ist Wutti irgendwo im Murtal
zugange.
Gute Mischung quer durch die
Zeiten.
Die Verbindung klappt, daran hat auch der Schlechtwettereinbruch
nichts geändert. Und wie man sieht, war davon vor allem die
Zweirad-Sektion wenig beeindruckt. Ein breites Moped-Sortiment,
flankiert von schwererem Gerät.
Das D steht für Dach; im Kontrast
zur Cabriolimousine daneben.
Auf dem Set natürlich auch Puchschammerln und Haflinger in
vielen Varianten. Sogar der seltene Geräteträger Reform 2000 mit
dem Puch-Motor wurde ins Freie gebracht. Das alles gibt auch
Gelegenheit für ausführliche Benzingespräche. Es sind so viele
Details zum Thema Puch noch nicht dokumentiert.
Etliche,
die damals dabei waren und wichtige Dinge wissen, verlassen uns
nach und nach. Derlei Treffen und solche Gespräche sind also
auch in der Frage nach diesen Details sehr wichtig, weil
menschliches Wissen überaus flüchtig ist.
+)
Puchmuseum
Judenburg +)
Puch Club
Magazin
Der Geräteträger konne sich nicht durchsetzen und wurde
so zur Rarität
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