Blatt #55 | KW 8/2020

Notizen

Ich hatte hier in letzter Zeit den Fokus ein wenig auf dem Puch G und seinen Derivaten. Das ist eine Mischung aus Geschichtsbetrachtung und Spielerei, denn meine Miniaturen sind vor allem dazu da, daß ich Teile der Automobilgeschichte nachstellen kann, um sie so anschaulicher zu machen.

Meine G-Wagen in 1:87

Das ergibt einen angenehmen Kontrast zu meiner Papierfressrei. So nenne ich gerne (augenzwinkernd) meine Lektüre und Literaturrecherchen. Ich bin von sehr vielen Büchern umgeben, die Wohnraum und Büro gleichermaßen überfluten. (Die beiden Ensemble liegen übereinander, durch ein Treppe verbunden.)

Dazu kommen Rechercheergebnisse aus dem Internet, was vor allem bedeutet, daß sich eine Menge relevanter Dokumente als PDF-Dateien finden lassen, speziell interessante Diplomarbeiten und Dissertationen, aber auch PDF-Versionen alter Bücher.

Seifert von Tenneckers Handbuch von 1826

So hat mich natürlich sehr interessiert, worauf es bei Wagen für die Feldartillerie und andere Militärs ankam, denn da liegen für mich die Wurzeln des Offroadfahrens. Seifert von Tennecker war einer der Fachmänner, dessen Publikationen ich im Web finden konnte.

Das erspart den Aufwand, in größere Städte zu fahren, dort zu verweilen, um in Bibliotheken zu recherchieren. So wird für mich vieles einfacher und erspart mir Kosten. Aber die wichtigste Quelle ist nach wie vor ein Gespräch mit einem sachkundigen Menschen. Außerdem ist das Vergnügen der realen sozialen Begegnung durch Medien nicht ersetzbar.

Ein Mann der Praxis: Paul Kretz

Aktuelles Beispiel: Paul Kretz hatte in der Steiermark zu tun und meldete sich kurz auf ein Plauderstündchen. Kretz vereint in sich unterschiedliche Rollen. Unternehmer und Produzent, Händler und Kenner der Materie. Das heißt, er produziert Ersatzteile für steirische Offroader und andere Komponenten, er handelt mit historischen Fahrzeugen und er fertigt das außergewöhnlichste Haflinger-Modell, von dem ich weiß. Außerdem ist seine Familiengeschichte im Unternehmertum verankert.

Das handelt von Kompetenzen und Kontinuitäten, die nicht gar so weit verbreitet sind, denn - mit Verlaub - Österreich wird von einem Volk der Angestellten bewohnt. Risikobereitschaft, betriebswirtschaftliches Denken, auch Mumm und Zuversicht, wenn gelegentlich etwas schief geht, gehören nicht zu den populärsten Eigenschaften im Lande. Apropos Mumm!

Das puch CLUB magazin war in seinem ersten Erscheinen auf Grund gelaufen. Da blieben Abonnenten voller Unmut zurück und auch sonst einige verärgerte Leute in der Szene.

Natürlich freut sich niemand, wenn bezahlte Leistungen ausbleiben, Erwartungen enttäuscht werden. Punkt. Neue Geschichte.

Ich hatte im Jänner Besuch von Manuel Wutti, da durfte ich noch nicht ausplaudern, was in Arbeit war: [Link] Wutti ist Schrauber, Sammler, fährt Motorradrennen, kommt aus der Praxis.

Und er ist der neue Besitzer des puch CLUB magazin, kommt mit der nächsten Ausgabe am 25. März 2020 auf den Markt: [Link]

"Forme uniche della continuità nello spazio"

Übrigens, schauen Sie doch gelegentlich in Ihrer Geldbörse nach, ob Sie da eine 20 Cent-Münze mit diesem Motiv entdecken. Da Bildnis zeigt eine Skulptur des Futuristen Umberto Boccioni aus dem Jahr 1913. Der Titel auf Deutsch: "Einzigartige Formen der Kontinuität im Raum".

In eben diesem Jahr rollte die Zweite Industrielle Revolution erheblich an. Das führt essenziell in den Zeitraum hinein, den wir in einem Bereich des Tesseraktes nun auf drei jahre bearbeiten: [Link]

Zum Abschluß dieses Blattes wieder Reisegrüße vom Dottore. Norbert Gall war diesmal in Linz und entdeckte da eine NSU Sport Max im Kampfgewand:

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