Blatt #27 | KW 40/2019
Fiat 124 Abarth Rally, 1974 (1:43, Vitesse)
Dieses Geschichtchen muß so beginnen: Als Alejandro De Tomaso
zum neuen Besitzer der Carrozzeria Ghia wurde, machte sich
Designer Tom Tjaarda auf den Weg. Davor war seine letzte Arbeit
für Pininfarina der Fiat 124 Spider. (Ich muß eh nicht
erläutern, wer den De Tomaso Pantera gestaltet hat?) Der wurde
ein robustes Fahrzeug, dank vorteilhafter Gewichtsverteilung mit
sehr guter Straßenlage.
Das Thema Homologation sorgt
dafür, daß Rennwagen mancher Klassen sich auf eine bestimmte
Stückzahl von zivilen Versionen stützen müssen, die street legal
verfügbar sind. So die historische Gruppe 4 für GT-Granaten,
also Gran Turismo und Rallye-Fahrzeuge.
Schließlich war
es dann bei Abarth die Aufgabe des Ingegnere Mario Colucci, den
124er Spider für die World Rally Championship fit zu machen. Das
wurde an der Außenhaut des Wagens nicht gerade übertrieben
bemerkbar. Das Upgrade blieb weitgehend innerhalb der
vorgefunden Hülle. (Freilich wurde er in ein schillerndes
Kampfgewand gekleidet.)
Ende 1972 erhielt der Abarth die
Zulassung für die Gruppe 4. Der 1800er Motor lieferte zwischen
128 und 170 PS. Micha Lanner hat mir diesen feinen 1:43er
von Vitesse mitgebacht. Er ist detailliert ausgestattet, hat
eine markante Inneneinrichtung, zeigt ein historisches Fahrzeug.
Der Italiener Raffaele „Lele“ Pinto gewann 1974 die Rally
Portugal. Sein Copilot war Arnaldo Bernacchini.
Das
Kürzel TAP weist auf den Veranstalter hin, die Grupo Cultural e
Desportivo da TAP, eine Sektion der Transportadora Aérea
Portuguesa. Das war also die Kultur- und Sportgruppe jenes
nationalen Luftfahrtunternehmens. Piloten des Abarth Spider
haben in jener Periode bei diversen Rallies bemerkenswert
abgeräumt.
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