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Warum betrifft die Anforderung zu einem grundsätzlichen Umdenken bezüglich Hausbau alle Menschen im Land, egal, ob sie Besitzende oder nur Mietende sind? Polemisch verkürzt: Energiekosten und die Konsequenzen von Schadstoffproduktion werden der ganzen Gesellschaft aufgebürdet. Das nimmt gerade drastisch zu. Aber der Reihe nach ...

Ein Traumbild? Die Hauszufahrt ist lange genug, daß einen von Hauptstraße her keine störenden Geräusche mehr erreichen. Die Bank vor dem Haus ist gut beschattet. Das könnte so aussehen:

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Das Bild hab ich dem atemberaubenden Film "Wahl der Waffen" von Alain Corneau entnommen, in dem sich ein abgeklärter Yves Montand und ein jugendlicher, nicht zu bremsender Gérard Depardieu ein mörderisches Match liefern.

Ob ich es in diesem Haus einen Sommer lang aushalten könnte! Jederzeit. (Aber im Winter lieber nicht.) Ob ich es haben möchte? Nicht einmal nachgeschmissen.

Als ich selbst für einige Jahre ein Haus besaß, es maß bescheidene acht mal elf Meter, war mir das ewige Herumgetue eine Bürde. Ist die Wasserpumpe des Brunnens stabil? Sind wohl keine Dachziegel gebrochen oder verrutscht, um einen unentdeckten Wasserschaden wachsen zu lassen? Läuft der Heizungsbrenner verläßlich? Wie kriege ich die Eisbarren aus der Dachrinne, damit sie nicht herunterbicht? (Die oben gezeigte Hütte aus dem Film mißt etwas mehr als 8x11 Meter.)

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Der Ingenieur Werner Weiß, Mitbegründer der "Arge Erneuerbare Energie", ist nicht nur erfahrener Hausbesitzer, er pendelt berufsbedingt seit Jahren zwischen Afrika und Europa, hat sich daraus eine profunde Sicht des weiten Bogens an Kontrasten verschafft, der sich aus höchst unterschiedlichen Bedürfnissen ergibt; und sich dann darin ausdrückt, was je nach Ort und Umfeld daraus gemacht, auch: gebaut wird.

Weiß sagt ohne zu zögern, daß ein frei stehendes Einzelhaus in Energiefragen natürlich das größte Problem sei, während in verdichteten Bauformen wesentlich effizientere Lösungen möglich wären. Auf einen Landsitz wie den oben gezeigten würde er wohl keinen Wert legen. Er sagt: "Ich habe bei meinem Haus seit Jahren NULL Kosten für Heizung, Strom und Warmwasser."

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Kleiner Einschub: An allen Ecken und Enden empfiehlt sich in unserem Alltagsleben das (eigene) "Häuschen" als Ideal, denn es ist ja, wie hier, wohl die Voraussetzung für ein "Hausgartl", das am Beispiel der Kresse als Garant für Lebensqualität behauptet wird. Haus + Gartl = Lebensqualität. Richtig? Nun: Energiekosten eines Hauses auf Null.

Pardon! Wie bitte? Hab ich richtig verstanden? Keine Kosten für Heizung, Strom und Warmwasser über das ganze Jahr? "Genau. Kein Cent." Wie geht das? Technologisch plus logistisch ist das möglich, eigentlich überhaupt kein Problem.

(Schluck!) Und warum hab ICH dann so hohe Betriebskosten?

Dazu bei späterer Gelegenheit noch einige Notizen! Aber jetzt zur eingangs gestellten Frage: Ist eigentlich schon allgemein bekannt, daß die EU beschlossen hat, bis 2020 die Produktion von CO2 um 20 Prozent zu drosseln?

Das klingt harmlos, bedeutet aber in der Praxis, innerhalb von nur 12 Jahren den Energiebedarf um rund 40 Prozent (!!) herunterzubringen. EU-weit. Sonst setzt es Strafzahlungen.

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Einschub: Die eigene Hütte als "Hütteldorf" ... Francois Truffaut hat in "Fahrenheit 451" ein kurioses Ensemble verwertet, das ich mir freilich eher als Motel vorstellen kann, denn als Reihenhaus-Siedlung. Also: 40 Prozent weniger Energiebedarf? Wie gehts das?

Selbst Werner Weiß, der viel Ahnung hat, was geht und wie es geht, wenn man Energieaufwand eindämmen möchte, schüttelt nur den Kopf und sagt, er habe nicht die geringste Ahnung, wie dieses Ziel in der vorgegebenen Zeit für ganz Österreich praktisch erreicht werden kann.

Fazit auf jeden Fall:
Wie man es auch dreht und wendet, ob man selbst Häuslbauer oder Mieterin, Erbe oder Suchende, Keuschler oder Untermieterin ist, die bestehenden, nein: die aktuell noch vorherrschenden Vorstellungen von Bauen und Wohnen haben so als generelles Konzept keine Zukunft und werden auf jeden Fall horrende Kosten aufwerfen.

Cut!

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Stadtentwicklung ist natürlich nicht bloß "Profi-Agenda", denn sie betrifft ja vor allem das Leben von Architektur-Laien. Aber wie darüber sprechen? Was verhandeln? Die Berliner Architektin Hanna Krumteich stellte im Rahmen der "Wohnlaboratorien" ("8 medien und architektur biennale graz") eine schlichte und anregende Frage. Wo denn in Gleisdorf die Post sei.

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Das Postamt ist erst vor wenigen Wochen an einen neuen Standort übersiedelt. Ich habe drei Stationen ausfindig machen können. Die erste, zu Kaisers Zeiten, lag noch mitten in der Stadt. Die zwei weiteren sind jeweils ein Stück weiter aus diesem Zentrum heraus gerückt.

Übrigens! Das "K: auch K: und K: Postamt" ist hier mit einem Jahr verknüpft, in dem Napoleon Europa verändert hat. Im November 1905 hat er Wien eingenommen,. im Dezember schlug er bei Austerlitz den russischen Zaren und Österreichs Franz II.

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Hier wurde eben das Portal des neuen Postamtes mit Postfächern versehen. Der Standort unterhalb des "Life-Center" unterstreicht einmal mehr, in welchem Maß das historische Zentrum der Stadt viele seiner Funktionen an die neuen Zentren Gleisdorfs abgegeben hat.

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