martin krusche: transit zone
(art under net conditions)

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In den ersten Jahren meiner Neugier für online-Welten waren Rechner und Zugänge für mich völlig unerschwinglich. Ich konnte die Equipments und Möglichkeiten mir bloß in großen Einrichtungen ansehen. Das erinnert mich an die erhöhte Raumtemperatur in einem Grazer Rechenzentrum mit Maschinen groß wie ein Schrank. Oder an die skurrilen Akustikkoppler, durch die man Computer mit Telefonen verbinden mußte, um Emails abzuschicken.

1985 hatte ich meinen ersten eigenen Computer. Mitte der 90er waren Webzugänge bezahlbar. Man konnte herausfinden, daß das Web ein "kühles Extrazimmer" ist, dem gegenüber die reale soziale Begegnung immer noch das vorrangige Ereignis bleibt. Leibliche Anwesenheit an realen Orten.

Doch was wir uns unter Öffentlichkeit und öffentlichen Räumen vorstellen dürfen, hat durch die neue Mediensituation einige starke Veränderungen erfahren. Was sind Medien?

Ich gehöre einem kleinen Kreis an, der sich abseits des "traditionellen Landeszentrums" Graz mit dem Themenkomplex "Leben / Kunst / Geschwindigkeit" befaßt. Zu diesem Kreis zählt der Philosoph Erwin Fiala, der es (mit Assmann) so ausdrückt:

>>Medien sind die (materielle) Bedingung der Möglichkeit des Handelns, Wahrnehmens, Erkennens und der „Sinnstiftung“ der Welt.<<

Eine "Transit Zone" ist mir in dieser Mediensituation etwas Temporäres. Ich habe das Motiv im "Realraum" schon auf einige Arten durchgespielt. [link] Nun ist die "Transit Zone" in ein Printmedium verzweigt, in die Wochenzeitschrift "Falter".

Durch Medienanwendung schafft man "Möglichkeitsräume" und ... Realität. Das ist sehr im Interesse eines Kunstschaffenden. Ich werde die Beiträge zum Erschienen im Blatt um eine Woche nach hinten zeitversetzt hier archivieren.


coreresethome
3•07