next code: reel / page #9 Ist man nun vorne in der Wienerstraße angekommen, steht man auf
jenem Boden, der einst die Post- und Commerzstraße ausmachte, durch welche
das imperiale Wien mit dem Hafen von Triest verbunden war. Hier besteht ein großer
Betrieb, Salis und Braunstein, dem Handel und der Reparatur von Autos
gewidmet. Schon der Augenschein von außen macht klar: Von Rezession oder shrinking
economy ist da keine Spur.
Zwischen Salis und der schon erwähnten Firma List besteht
eine kuriose Causa. Denn es gab da die einst durchgängige Gasse Am Damm, die
AVL List seinem Betriebsgelände einverleibt hat. Gegen den energischen Widerstand der
Salis-Leute, wie ich hörte, deren Hinterhof in diesem Bereich nun eine
öffentliche Passage verloren hat.
Seit ich mir im Rahmen von City Upgrade
während des Jahres 2005 diesen Stadtteil genauer angesehen hab, ist es hier noch zu einer
weiteren Korrektur des Raumes gekommen. Ursprünglich lag die Grenze des Werksgeländes in
einer Flucht mit einem offenbar in Privatbesitz befindlichem Haus. Der alte
Grundstückszaun endete an der Hauswand. Heute besteht ein neuer Zaun, innerhalb dessen
nun vormals öffentlicher Raum liegt. Ein kleines, aber anschauliches Beispiel für jenes
kuriose Phänomen, daß Kommunen zunehmend öffentlichen Raum an private Companies
abtreten.
Unlängst reichte die Fahrbahn der Gasse,
deren Beginn auf dem ersten Bild oben zu sehen ist, bis an die Wand dieses Hauses.
Dahinrter sieht man rachts das List-Terrain. links ist Salis-Terrain, die Gasse endet
heute an einem Gitter, das hier im Hintergrund noch erkennbar ist.
Geht man aus diesem Bereich draußen auf der Wienerstraße
Richtung Lendplatz weiter, findet man eine groß angelegte BMW-Vertretung, die erst
kürzlich errichtet wurde. Auch nicht gerade ein Hinweis auf Rezession.
Ist man dort angelangt, hat man ein Lokal mit großen
Schaufenstern passiert, wo einst eine Firma floriert hat, von der nur der Name auf dem
Portal geblieben ist. Auf den Flächen hinter der Glasfront werden heute gebrauchte
Automobile in eher höheren Preislagen angeboten. Da gab es schon rare Ferraris, ein Rolls
Royce mit schier endloser Motorhaube steht immer noch dort. Ganz nahe eine kleine
Lackiererei, zu der ein altes Gebäude gehört, das einst eine Nagelschmiede gewesen ist.
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