next code: presse / gleisdorfer woche #9 Weiter Horizont
Über Grenzen gehen als Lebensweg
Wahre Kunst? Können Sie vergessen! Das Gute setzt sich von
selbst durch? Lustig! Aber unrealistisch. Literaturwissenschafter Klaus Zeyringer, der aus
Pöllau bei Hartberg stammt, lehrt in Angers bei Paris und schreibt für zahlreiche
Zeitungen. Keineswegs zum ungetrübten Vergnügen seiner Zunft. Der streitbare
Intellektuelle hat in seinem aktuellen Essay ("Ehrenrunden im Salon") dem
Kulturbetrieb Europas einen harschen Befund zugestellt.
Klaus Zeyringer, hier in seinem
Elternhaus in Pöllau, kritisiert am Kunstbetrieb:
Je verschwommener der Ausdruck, umso weniger überprüfbar,
also besser einsetzbar.
Er beschreibt Strukturen, in denen es um
Fürstenverehrung und Abhängigkeiten geht. Die Sprache des
priesterlichen Orakels gehört zum Ritual. Sowas will dann gar nicht allgemein
verständlich sein. Das Verfassen von Ranglisten dessen, was gut und was wesentlich sei,
gehört zum Basisgeschäft einer über den Kontinent ziehenden
Theoriekarawane.
Was für ein Theater! Von dem treue
Mitglieder allerhand profitieren. Was hilft nun gegen diesen hermetischen Zustand eines
angeblich offenen Kunstbetriebes? Zeyringer empfiehlt, was schon Kant vor rund 200 Jahren
gefordert hat: Seinen Verstand eigenständig zu gebrauchen. Der Essay Ehrenrunden im Salon (StudienVerlag) ist eine herbe Kritik
des Literaturwissenschafters Klaus Zeyringer an quer durch Europa herrschenden Bedingungen
des Kunstbetriebes.
Weiz, Gleisdorf, die Region |
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Bürgermeister Helmut Kienreich und Kulturreferent
Christian Faul luden in Weiz zu einem Kulturgespräch, um mit Bedacht auf Europa einige
Möglichkeiten regionaler kultureller Kooperation zu erörtern. Politik, Kunst und
Wissenschaft waren vertreten.
Der Weizer Bürgermeister Helmut Kienreich (links) mit
Gleisdorfs Kulturreferent Hannes Felgitsch: Ein Zusammenschauen der beiden Städte wird
begrüßt, man denkt aber auch an die kleineren Orte dazwischen.
Gleisdorfs Kulturbüro-Leiter Winfried Kuckenberger (links)
und Bürgermeister Christoph Stark teilen mit Kulturrefrent Christian Faul das Interesse
an einem kulturellen Blick über die Landesgrenzen hinaus, wie er in Gleisdorf gerade mit
dem Projekt next code: love realisiert wird.
Von links: Fery Berger (Solidarregion Weiz),
Hans Meister (Vizebürgermeister und Kulturreferent von Pischelsdorf), der Weizer
Kulturreferent Christian Faul und der Pischelsdorfer Künstler Richard Frankenberger, der
schon einige Jahre mit dem Festival steirischer herbst kooperiert hat.
4.4.2007 in "Gleisdorfer Woche"
& "Weizer Zeitung"
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