Log #682: Flame Logbuch Fundsachen
Mein Zustand als "Automobil-Paparazzo", der stets seine Umgebung scannt
und interessante Fahrzeuge aufschnappt, färbt gelegentlich ab. So erhalte ich dann
freundliche Post mit ansehnlichen Autos.
Bürgermeister Robert Schmierdorfer, mit dem
ich für "Dorf 4.0"
zusammenarbeite, notierte zu diesem Puch-Schammerl treffend: "Kleines
Schmuckstück". Eigenwillige Sonderlackierung und ein Frontbügel vom Fiat
Nuova 500, von dem ebenso der gerade noch sichtbare Heckbügel stammt.
Ursula Glaeser vom "Kulturbüro Stainz"
schickte mir ihren Fund aus der Verwandtschaft des Pucherls. Ich mag die völlige
Schmucklosigkeit bei dieser puristischen Version für das Militär. Glaeser machte aber
auch noch einen andere Entdeckung.
Der kleine Kombi hat die heruntergezogenen
Mundwinkel des Lloyd Alexander TS. Ein Auto aus der Pucherl-Kategorie,
mit einem Zweizylinder Viertakter samt einschüchternden 24 PS unter der Haube. Doch die
markanteste Kuriosität kam aus einer ganz andere Ecke.
Diese Zeichnung könnte manchen bekannt
vorkommen. Sie ist eine schlampig ausgeführte Raubkopie, die der Autor laut Impressum
selbst angefertigt hat. Da es eine schlechte Zeichnung ist, kann dabei kein
eigenständiger künstlerischer Wert geltend gemacht werden, der sich etwa ergäbe, wenn
ein Künstler die Arbeit eines andere paraphrasiert. Es ist daher von einer rechtswidrigen
Werknutzung zu sprechen.
Eine unleugbare Copyright-Verletzung. Ernst
Lugmayr war so freundlich, markante Details unverändert zu lassen; so etwa Krümmung der
Halterung und das Schattenbild am Rückspiegel, den Verlauf des Gasseils oder den Bogen
des Seitenständers, wodurch die Identifizierung leicht fällt.
Der Witz dabei, Chris Scheuer ist ein Mensch,
ohne jede Habgier, der bescheiden lebt. Man hätte ihn mindestens um Erlaubnis fragen
können und das Nutzungsrecht für so ein Projekt, eine Publikation in einem heimischen
Kleinverlag, womöglich auch honorarfrei von ihm erhalten können. So aber demonstriert
jemand die Respektlosigkeit gegenüber der schöpferischen Arbeit anderer Menschen, was ja
gerade diesem Verlag gar nicht gut steht.
Das Motiv stammt übrigens aus einer
Grafikmappe von Chris Scheuer: [link] Wir haben es auch als Kunstpostkarte realisiert: [link]
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