log #652: Mythos Puch Steyr-Daimler-Puch Aktiengesellschaft
Werke Graz
Presseinformationen aus den Jahren 1961 und 1962
Ich hab gerade ein nächstes Heft für unserer kleinen
Reihe elektronischer Publikationen fertiggestellt. Das wird besonders Puch-Fans
interessieren, aber auch all jene, die ein Faible für Sozial- und Technikgeschichte
haben. Es zeigt ihnen zwei originale Presseaussendungen aus Graz.
-- [Das
Dokument online lesen] --
Was wir salopp Das Puchwerk nennen,
hieß damals formell Steyr-Daimler-Puch Aktiengesellschaft Werke Graz. Heute
gehört diese Fabrik Magna Steyr, wo die Anlage schlicht Werk Thondorf genannt
wird. Die Wegweiser auf der Autobahn nennen allerdings das Puchwerk.
Ich habe bei diesem Heft auf eine redaktionelle
Aufarbeitung der Quelle verzichtet und die Originalblätter aus dem Archiv von Altmeister
Fredi Thaler wiedergegeben. Sie erscheinen mir vielsagend genug.
Ich denke, das ist für Puchianer so am
aufschlußreichsten. In den letzten Jahren hat es zwar eine erfreuliche Zunahme an
Buch-Veröffentlichungen gegeben, welche den Produkten der Steyr-Daimler-Puch AG
gewidmet sind, so schließen sich manche Wissenslücken. Aber viele Details sind nach wie
vor undokumentiert.
Von links: Manfred "Hasi"
Haslinger, Fredi Thaler und Constantin
Kiesling
An diesem Archivmaterial fand ich Gefallen, weil sich der
Originalton aus jenen Tagen zeigt, auch was sich daraus an Denkweisen offenbart, mit denen
damals die Volksmotorisierung auf vier Rädern in die Gänge kam. Das beschäftigt mich
vor dem Hintergrund der nun schon zweiten Industriellen Revolution, die sich innerhalb
unserer Lebensspanne ereignet. (Die vorangegangene war die Digitale Revolution.)
Mein aktuelles Lieblings-Mantra: Wir leben seit 200 Jahren in einer permanenten
technischen Revolution. Dabei tun sich ganz wesentlich zwei Probleme auf. Das Tempo,
in dem Neuerungen auftauchen, weshalb wir als Gesellschaft keine angemessenen
Adaptionsphasen mehr haben. Die Dimensionen, in denen uns neue Maschinensysteme Arbeit
abnehmen, welche wir bisher bloß Menschen zugetraut haben.
Um nun diese heutigen Veränderungsschübe wenigstens halbwegs zu begreifen, da es uns
umwirbelt, als steckten wir in einer rotierenden Waschmaschinentrommel, helfen Blicke in
die unmittelbare Vergangenheit. Sie vertiefen den Kontrast eines markanten Hintergrundes,
vor dem sich dann manche Aspekte der Gegenwart deutlicher abzeichnen.
In diesem Zusammenhang ist jetzt auch der Beitrag zum Thema Volkskultur fertig,
in dem deutlich werden mag, was mit einer Volkskultur in der technischen Welt
gemeint ist, denn wir reden hier von rollendem Kulturgut.
-- [Volkskultur: Etwas Unschärfe als nächste Klarheit] --
Somit sind wir heuer auf dem Weg zu „Mythos Puch
V" etliche Schritte weiter in der Dokumentation solcher Entwicklungen, durch die
alle in den 1950er Jahren geborenen zur völlig neuen Erfahrung kamen, daß die
Anschaffung eines eigenen Automobils kein Problem wart, weil in den späten 1970ern
mindestens das Angebot an billigen Gebrauchtwagen unermeßlich war.
-- [Die Edition] [Mythos Puch V] --
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