Log #621: VitrineDer
Auftakt
All die verschiedenen Ebenen, auf denen komplexe Geschichten erzählt werden wollen. Wo
sich vieles im Netz abspielt, sind die Fenster in die Welt der greifbaren Dinge
sehr wichtig. Ein Be-greif-lich-machen der Zusammenhänge anhand der Artefakte, die
zurückbleiben.
Nun ist für rund drei Wochen eine Auswahl an alten Exponaten in jener Vitrine der Volksbank
Gleisdorf (Stadtzentrum) zu sehen, wo ich vor etwa einem Jahr ein Stück
Mobilitätsgeschichte in Miniaturen nachgestellt hab. Jetzt also dieser Blick auf die "Transit
Zone", in der so viel Analoges in das Digitale übergegangen
ist.
Für mich war dieser Prozeß immer auch mit dem Lesen verbunden, denn in der Literatur
fand sich manches schon, bevor es in den Alltag der Menschen eingegangen ist. Ich hab eben
begonnen, für die Vitrine mein Archiv zu durchstöbern, nicht bloß Schubladen, sondern
auch Bücherregale. Die Belletristik hat die technischen Prozesse begleitet.
Selbstverständlich kann man nachlesen, wie es zu all dem gekommen ist, was uns derzeit
umgibt. Damit meine ich nun nicht Sachbücher, sondern Romane. Ich hab aus dem größeren
Konvolut drei Bände herausgegriffen. In jenem Theaterstück von Karel Capek kam erstmals
nachweisbar der Begriff Roboter vor, den sein Bruder kreiert hat.
An Großmeister Philip K. Dick führt kein Weg vorbei. Unter den Granden des Cyberpunk
ist William Gibson sehr exponiert. Die umfassenden Werke von Stanislaw Lem oder von den
Strugatzki-Brüdern sind heute nicht mehr so präsent. Naja, ein eigenes Thema, ein
eigenes Kapitel dieser Geschichte.
Filialleiter Harald Tauscher hat uns hier ein wichtiges Terrain geöffnet. Dieses Foyer
ist zwar privater und nicht öffentlicher Raum, doch man kann die Vitrine während der
Geschäftszeiten frei besichtigen. So verzahnen sich Webpräsenz und reale soziale
Begegnung.
Florianiplatz 1, 8200 Gleisdorf
Montag: 08:30-12:00, 14:00-16:30
Dienstag: 08:30-12:00
Mittwoch: 08:30-12:00, 14:00-16:30
Donnerstag: 08:30-12:00, 14:00-16:30
Freitag: 08:30-12:00, 14:00-16:30
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