log #508: fiat lux Das Maschinchen fuhr in die zweite Session mit
Publikum. Ein nächster Schritt in mein Maschinen-Theater, das mir inzwischen zunehmend
klarer wird. Wir sind auf diese realen Mensch-Maschinen-Begegnungen sehr angewiesen, weil
uns erst solche Praxis offenlegt, in welchen Teilen diese Interaktionen klemmen und wo sie
vorankommen können..
Die Erwartungshaltung des Publikums als ein
Beitrag zur Erzählung? In manchen Momenten scheint jemand der Maschine gegenüberzutreten
wie einem freundlichen Hündchen, dem man zuschreibt, es würde verstehen, was
man ihm sagt. (Spracherkennung haben wir bei der Maschine bisher ausgespart.) Jedenfalls
finde ich eine verbreitete Bereitschaft, der Maschine recht viel zuzutrauen, die mich
erstaunt.
Künstler Niki Passath hat ein reges Interesse
daran, was Maschinen aneinander bewirken und was solches Geschehen in Menschen auslöst.
Er befaßt sich seit Jahren mit diesen Kräftespielen, setzt sie auch zur umgebenden Natur
in Beziehung. Wir hatten ihn kürzlich in Gleisdorf zu Gast: [link]
Er kam über eine webgestütze Verbindung nach
Wien mit ins Spiel. Es war der Vorabend seiner Vernissage zu "Niki Passath -
Artist is obsolete": [link]
So erhielten wir zugleich vom Schloßhof aus einen ersten Blick in diese Ausstellung.
Die Feststellung, der Künstler sei hinfällig
geworden, korrespondiert übrigens mit Ansichten von Boris Groys, dessen dynamische
Kunsttheorie ich gegenüber anderen Erklärungsmodellen bevorzuge.
Links auf dem Foto Alfred Urleb von WiGL-Design,
den Gestaltern des Maschinchens. In der Mitte Unternehmer Ewald Ulrich, rechts
Medienfachmann Heimo Müller. Wir werden nun bisherige Erfahrungen auszuwerten haben, um
den Rahmen für die nächste Entwicklungsstufe zu skizzieren. Siehe dazu auch: [link]
Der Blick auf das 20. Jahrhundert, auf einige
maßgebliche Entwicklungen in der Vorgeschichte der aktuellen technischen Situation,
bleibt ebenfalls Teil des weiteren Projektgeschehens.
-- [Fiat Lux: Die Dokumentation]
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