log #506: fiat lux

Wir haben im Sinn des Arbeitsansatzes von KWW (Kunst, Wirtschaft, Wissenschaft) eine Anordnung geschaffen, in der sich Spiel und konzentrierte Arbeit verschränken. Wo wir dann mit Zwischenergebnissen vor Publikum treten, sammeln wir Erfahrungen über die emotionalen Situationen, wenn Menschen mit Maschinen interagieren.

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Dabei geht Unternehmer Ewald Ulrich von anderen Fragestellungen aus als ich sie mir im Kunstkontext stelle. Aber wir treffen uns in der Ambition, eine laufende Erzählung zu entfalten, die auf verschiedene mediale Optionen gestützt ist und hier, von diser Region aus, entfaltet.

Eine kollektive Kunstpraxis bezieht hier andere Professionen in ein gemeinsames Tun ein. Wir sind dabei auf keinem Science Fiction-Feld, sondern auf vertrautem Terrain unser aller Alltagssituationen, freilich um ein paar Möglichkeiten erweitert. Um abzustecken, wohin unsere Realität im Umgang mit dieser Technologie reicht, ein paar Takte davon, was derzeit noch Science Fiction ist. Vor fünf Jahren sagte der Kognitions- und Computerwissenschafter Matthias Scheutz in einem Interview:

"Natürliche Interaktion zwischen Menschen und Robotern bedeutet, dass man nicht irgendeine Programmiersprache lernen oder Knöpfe bedienen muss, sondern dass man mit Robotern wie mit Menschen interagieren kann. Das ist natürlich ein sehr hoch gestecktes Ziel, und wir werden es lange nicht erreichen. Aber es ist nicht unmöglich, und wir haben gute Fortschritte gemacht." [Quelle]

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EWALD ULRICH

Wir treiben uns diesbezüglich also noch ein einem entlegenen Vorgarten herum. Ich hab nun weiter zu tun, dem Maschinchen Elemente einer Erzählung zur Verfügung zu stellen. Texte, Bilder, Verhaltensmuster im Sinn von Partituren an Zustandsänderungen des Artefakts. Ulrich bringt seine Überlegungen ein, wie das umgesetzt werden möge. Dann ist das Technikdepartment am Zug.

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Über eine Ausstattung mit Sensoren kann das Maschinchen Inputs aufnehmen und reagiert darauf eigenständig. Das heißt, auch wir wissen nicht, was in welchen Momenten geschehen wird. Die Karre ist gewissermaßen mit einer Reihe von Wenn- Dann-Momenten vollgestopft. Der vorhin zitierte Matthias Scheutz hat in jenem Gespräch noch eine andere, sehr interessante Bemerkung gemacht:

"Aus der Sozialpsychologie kennen wir den Effekt, dass Menschen, die bei schwierigen Aufgaben von anderen Menschen beim Lösen beobachtet werden, üblicherweise schlechter abschneiden. Ist die Aufgabe hingegen einfach, schneidet man unter Beobachtung sogar besser ab. Bei unseren Experimenten mit Robotern finden wir genau denselben Effekt."

Ich denke, das ist für unsere weiterführende Arbeit von Bedeutung. Apropos weiterführend. Ich hatte schon erwähnt, daß Künstler Niki Passaht anläßlich der Session in Gleisdorf sein Interesse an weiterer Kooperation geäußert hat: "Crazy Robots" [link]

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NIKI PASSATH

Passath wird in die kommenden Session [link] via Telepräsenz einsteigen und von Wien aus einmal ersten direkten Kontakt mit dem Maschinchen aufnehmen. Dazu sei betont, daß er selbst in seiner Arbeit mit Robotern derzeit ein ganz anderes Feld bespielt.

So kommen wir schrittweise zu Anordnungen, die uns erlauben, räumliche Distanzen in der Kooperation für Abschnitte völlig aufzuheben. Wir schaffen eine Teleworking- Situation, die Menschen mit höchst unterschiedlichen Kompetenzen Zugänge bieten. Aus diesen Arbeitssituationen und -prozessen heraus werden sich folglich immer wieder Momente ableiten lassen, in denen wir vor Publikum gehen.

--  [Die zweite Publikums-Session] [Generaldokumentation] --

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