log #497: fiat lux Mensch/Maschine
Wir haben uns nicht bloß Werkzeuge
geschaffen, wir sind in den technisierten Teilen der Welt längst dazu übergegangen, uns
in umfassende Assistenzsysteme einzubetten. Auf diesem Weg wurden von uns Maschinen und
Netzwerke entwickelt, die längst eines einzelnen Menschen Auffassungsgabe übersteigen.
Inzwischen sind viele Kompetenzen, die wir
vorher als menschliche Domäne verstanden, an unsere Werkzeuge übergeben worden. Wie
entwickeln sich hier die Maschinisierung des Menschen und da die Vermenschlichung
von Maschinen?
Die Interaktion mit Maschinen gewinnt eine
besondere Qualität, wenn wir dabei nicht mehr merken und spüren, daß wir uns mit
Maschinen verknüpft haben. Das ist etwa der Sinn von gutem Schnittstellen-Design.
Es soll mögliche Barrieren absenken, damit man sich ganz seiner Aufgabe widmen kann.
Bei Fiat Lux durchbrechen wir diese
Konvention. In einem Prozeß kollektiver Kunstpraxis bauen wir eine Maschine, statten sie
mit Inhalten aus, schaffen ihr ein spezielle Umgebung, auf daß Menschen in diesen Möglichkeitsraum
eintreten können.
Wir legen nun Wert darauf, daß diese
Begegnung ganz ohne jeden Wow-Effekt aus dem populären Action-Kino, sondern
über einfache Grundmotive die Kommunikation und Interaktion mit der Maschine möglichst
kontraststark erlebt werden kann.
Wir wollen unterstreichen, wie verführerisch
raffiniert gebaute Maschinen sein können, die ja heute, sofern sie im Kern EDV-gestützt
arbeiten, vor allem einmal abstrakte Maschinen sind. Das heißt, sie bilden ihre
Funktionen nicht ab, wie das die konkreten Maschinen tun, denen man ansieht, wozu
sie gebaut wurden.
Müssen wir also wieder einmal neu klären,
was wir unter Conditio humana verstehen? Sicher! Wir sollten uns vermutlich auch
neu Rechenschaft ablegen, wie viel von den uns vertrauten Kompetenzen wir längst
Maschinensystemen überlassen.
+) Erste Präsentation: 19.9.15 bei "Mythos
Puch", Albersdorf [link]
+) Erste Präsentation: 23.9.15 bei "designforum Steiermark", Graz
Eröffnung am 23. 09. 2015, 19 Uhr
23.09.2015 – 31.10.2015
WiGL-Design: Willi Gangl und Ing. Alfred Urleb
designforum Steiermark
Andreas-Hofer-Platz 17, 8010 Graz [link]
-- [Generaldokumentation] -
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