log #467: roadbook Die Überwindung des Raumes
Wenn ich mich mit Mobilitätsgeschichte befasse, dann ganz
wesentlich mit dem Aspekt individueller Mobilität. Dabei geht es um die persönliche
Überwindung des Raumes. Das heißt immer auch: Navigation.
Unternehmer Ewald Ulrich kommentierte mir kürzlich eine Facebook-Notiz
mit: "Wer sich löst von Abhängigkeiten, scheitert in Würde an Zielen der
Anderen. Frohe Nachtmeerfahrt!"
Das rückt uns durch Metaphern und durch reale
Anforderungen die Rolle des Steuermannes ins Blickfeld. Der hieße auf
Altgriechisch Kybernetes. Die Wissenschaft vom Steuern und Regeln der Systeme ist
uns als Kybernetik geläufig.
Heimo Müller (links) und Martin
Krusche
Ich hab eben mit Heimo Müller die Grundlagen für eine
Kooperation präzisiert, die unterm dem Titel "Roadbook" zu einem Teil
der Kulturspange wird: [link] Das
bezieht sich metaphorisch auf das klassische "Streckenbuch" von
Rallye-Copiloten. Ein Orientierungswerkzeug.
Doch das Roadbook hat auch eine quasi kulturelle
Funktion, die es dem Wesen nach mit der Landkarte teilt. Es soll die
Überlieferung sicherstellen. Das ist ein für meine Arbeit sehr wichtiger Aspekt. Noch
einmal ausdrücklich: Überlieferung sicherstellen.
Es geht also nicht bloß um Orientierungsfragen zur
Orientierung im Raum, sondern auch in der Zeit. Es geht um Erzählungen, die uns nützen
sollen, eine Epoche zu verstehen. Das ist meine Nachtmeerfahrt. Dieses Kreuzen
auf den Vorstellungen, was Europa sei; vorzugsweise in der Zeitspanne zwischen 1914 und
2014.
Mirjana Peitler-Selakov und Radenko
Milak
Dazu gehört auf der Ebene visueller Codes dieses Foto aus
dem heurigen Kunstsymposion: [link] Quasi ein doppeltes Doppel-Feature. Kunsthistorikerin Mirjana
Peitler-Selakov und Maler Radenko Milak mit Portraits von Charlie Chaplin und Gavrilo
Princip.
Ich hab derzeit meine laufende Erzählung nach einem
Jahrzehnt der Arbeit an "The Long Distance Howl" gleichermaßen in das
reale Leben und in künstlerische Praxis Verwoben, in Bereiche der Wissens- und
Kulturarbeit.
Das bringt mich heuer in eine Ausgangssituation für das
kommende Arbeitsjahr, die sich (via "Kulturspange") auf mehrere, sehr
unterschiedliche Konzepte von Raum bezieht. Ich hab es kürzlich im 2048. Eintrag meines Logbuchs
skizziert: [link]
Zu der Zeit sind Wissenschafter Günther Marchner und Künstler Selman Trtovac neu in
dieses Geschehen einbezogen worden.
Der eingangs erwähnte Heimo Müller ist übrigens gerade
damit beschäftigt, ein eigenes "Puch-Wiki" aufzusetzen, mit dem wir
für den Komplex Mobilitätsgeschichte zusätzlichen virtuellen Raum definieren
und bearbeiten.
Was ich gerne mein kühles Extrazimmer nenne,
dieser binär codierte Raum im Web, bekommt zu all dem jetzt eine sehr spezielle Nische.
Ich hab außerdem mit einigen Menschen schon Konsens gefunden, daß wir die Veranstaltung "Mythos
Puch" [link]
im kommenden Herbst um eine neue Variante ergänzen sollten.
Nun brauche ich eigentlich bloß noch eine Liste zu
verfassen, die mir selbst meine nächsten Praxisschritte klar macht, um diese ganze
Geschichte ins 2015er-Jahr zu wuchten und Realität werden zu lassen...
Norbert Gall
Was mir dazu noch einfällt: Nächste Woche treffe ich
Norbert Gall wieder auf ein Konferenzchen. Wie ich mit Müller in einem Roadhouse
zusammenkam, bin ich mit Brand Manger Gall in einer Raststätte verabredet. Er
arbeitet übrigens derzeit für DAF Trucks, ist also dem Thema Mobilität nach
wie vor stark verbunden.
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