log #440: the track: axiom |
2014Fast ein Mission Statement
Mit The Track: Axiom * 2014 habe ich nun mein Teilprojekt für ein
größeres Ganzes der nächsten Jahre konstituiert. Das bedeutet, dieses größere Ganze
geht über The Track wesentlich hinaus, ist aber in seiner Genese
innerhalb dieses Teilprojektes von The Long Distance Howl angelegt
worden.
Was nun entsteht, läuft auf zwei Teams hinaus, die zwei separate Projekte entwickeln und
umsetzen werden. Dabei sind zwei Schlüsselpersonen zu nennen:
+) Die Kunsthistorikerin Mirjana Peitler-Selakov
+) Der Künstler Selman Trtovac
Außerdem entfaltet sich dieses Vorhaben auch über Extrapositionen, mit denen
ich verbunden bin. Deren Schlüsselpersonen sind:
+) der Kulturwissenschafter Günther Marchner
+) der Medienfachmann Heimo Müller
Das größere Ganze sowie das Teilprojekt The Track: Axiom * 2014
sind auf einen Dialog Kunst- und Kulturschaffender aus Bosnien-Herzegowina, Österreich
und Serbien angelegt, was wir so im Vorläuferprojekt The Track: Axiom * Südost
initiiert haben.
Dieser aktuelle Abschnitt der Entwicklung des
Langzeitprojektes The Long Distance Howl ist in seiner regionalen
Umsetzung auch Teil des überhaupt ersten LEADER-Kulturprojektes der Steiermark: Kunst
Ost.
Das ist insofern bemerkenswert, als dieser steirische Sonderfall LEADER Kultur
in Österreich bisher singulär blieb, denn das EU-Förderprogramm Liaison entre
actions de développement de l'économie rurale (Verbindung zwischen Aktionen
zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft) war davor noch nie dem Metier Kunst &
Kultur gewidmet.
Aus dieser Genese erklärt sich, daß The Track: Axiom * 2014 unter
anderem auch in regionales Geschehen verknüpft ist. Zum internationalen Setting des
Hauptprojektes kommen also Aspekte und Aktionsfelder, die lokal und regional Wirkung
zeigen sollen.
Das ist auf Fragen der eigenständigen Regionalentwicklung abgestellt, auf die Praxis
gemeinwesenorientierter Kulturarbeit in der Provinz, also abseits des Landeszentrums; mit
einem speziellen Fokus auf Gegenwartskunst. (In diesem Zusammenhang wird es
voraussichtlich auch eine Verzweigung zum kommenden April-Festival [link] von Kunst Ost
geben.)
Dieser Themenbereich bietet uns überdies einen weiteren Anlaß zu Erfahrungsaustausch mit
unseren Partnerinnen und Partnern in Bosnien und Serbien, denn die Zentrum-
Provinz-Thematik, wie wir sie innersteirisch kennen, hat ihre Entsprechungen, wo der
Balkan als Provinz Europas festgeschrieben wurde; historisch als Kolonie
Österreichs gedacht.
Damit bin ich bei zwei weiteren Themen- und Aufgabenstellungen, die wir in all dem zu
bearbeiten haben
a) Die zunehmende Krise der Wissensarbeit im Kielwasser ihrer nun schon langjährigen
Abwertung und
b) die Frage nach Rollen und Funktionen von Kunstschaffenden in unseren Gesellschaften.
Eben diese Überlegungen haben mich aber auch dazu geführt, über das nachzudenken, was
ich heute die Intellektualität von Handwerkern nenne.
In Gesprächen zu derlei Themen bin ich auf Aspekte wie Altes Wissen und das
weitläufig total unterschätzte Tempo von Wissens- und Kompetenzverlusten gestoßen. (Das
sind Themen, mit denen sich Marchner und Müller schon eingehend befaßt haben.)
Dieser Effekt führt in den Überlegungen zurück zum Hauptthemen-Bereich, denn wo Wissen
verloren ist, haben Ideologie und Propaganda reichlich Platz, bekommt die
Geschichtsklitterung ihre Chancen.
Damit bin ich wieder bei den irritierenden Kontinuitäten, die sich in unseren nationalen
Narrativen finden, in den diversen Gründungsmythen Österreichs, die eine
auffällige Tendenz zeigen, Tyrannen freundlich zurechtzustellen.
Auf regionaler Ebene ist dieses Vorhaben dem Kulturpakt Gleisdorf verbunden. Die
Trägerschaft ergibt sich aus einer Kooperation der Vereine Kunst Ost und kultur.at. Die
unmittelbare Vorgeschichte liegt im Gleisdorfer Kunstsymposion von 2013, The
Track: Axiom * Südost: [link]
Der Kulturpakt Gleisdorf [link], ein Arbeitsergebnis des regionalen LEADER- Kulturprojektes, ist
auf eine solide Kooperation mit Politik und Verwaltung der Stadt Gleisdorf gestellt, hat
aber inzwischen auch seine Verankerung in der Regionalentwicklung, die von Vorstand und
Geschäftsführung der Energieregion Weiz-Gleisdorf getragen wird,
demnächst über die Fusion mit der Region Almenland die Region A
& EG.
Das sei betont, um deutlich zu machen: Dieses Kulturprojekt bündelt lokale, regionale und
internationale Agenda.
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