log #427: südost

[Vorlauf] Was gerade mit dem Duo diSTRUKTURA (Milica Milicevic und Milan Bosnic) als "Styrian Sessions" beginnt, hat eine Ereignisebene BACK STAGE, wo wir an Inhalten arbeiten, führt aber auch ON STAGE. Und zwar jetzt, via "talking communities": [link]

log427a.jpg (24911 Byte)

KÜNSTLERDUO diSTRUKTURA

Wenn wir mit den beiden serbischen Gästen und dem Galeristen Eugen Lendl explizit auf "Klartext" aus sind, dann belegt das, was generell eine der Ebenen dieses Symposions und dieses Prozesses ist. Die Arbeit an den Fragen, was es heute bedeutet, Kunstschaffende/r zu sein und welche Bedingungen wir dabei vorfinden.

log427b.jpg (24733 Byte)

KUNSTHISTORIKERIN MIRJANA PEITLER-SELAKOV (LINKS)
UND KÜNSTLERIN IRINA KARAMARKOVIC

Zu diesem Aspekt liegt mir viel am Dialog zwischen Österreich, Bosnien & Hercegovina und Serbien. Selman Trtovac hat (im vorigen Eintrag) begründet, warum das für uns drerzeit wichtig ist. ("...dass wir darauf bestehen, dass unsere Position im künstlerischen Bereich bleibt...")

Es wird noch einige weitere Zwischenschritte geben, kleinere Stationen, bis wir am 10.9.2013 den Kernbereich des Symposions eröffnen:

-- 16:00 Uhr: "Homeland", Intervention im öffentlichen Raum (Gleisdorf)
von diSTRUKTURA (SRB): GENERATION LOST
-- 19:00 Uhr: "the track.die strecke", Ausstellungseröffnung und
-- "Der Mythos vom Ganzen und Einen" (Identitätskonstruktionen in der Spätmoderne), ein Vortrag von Matthias Marschik (A)

Die Ausstellung im Gleisdorfer "Museum im Rathaus" bezieht sich nicht bloß auf die Themen des Symposions. Mit "the track.die strecke", wird auch eine kleine Rückschau gehalten, denn "the track", ist ein Teilbereich von "the long distance howl". Dieses Projekt läuft nun seit einem Jahrzehnt; siehe: [link]

log427c.jpg (15037 Byte)

KÜNSTLER SELMAN TRTOVAC

Aus der bisherigen Skizze sollte deutlich geworden sein: Dies ist eine Dialogsituation zwischen Wissenschaft und Kunst. Ich erweitere das aber auch von Beginn an um die Optionen der Alltagskultur und der "trivialen Mythen".

Dazu ist unser "Kuratorium für trivialen Mythen" schon geraume Zeit tätig und knüpft direkt an unser Symposion an. Den diesbezüglichen Themenschwerpunkt "In Bewegung" habe ich hier überschaubar gemacht: [link] (Da speziell mit der "Fünfer-Nacht".)

Was momentan noch nicht ganz überschaubar scheinen mag: Darin sind einige Teilthemen in Arbeit, die mit den Hauptthemen des Symposions Verknüpfungen haben. Wir werden das auf verschiedenen Ebenen noch klarer herausarbeiten.

Das hat dann seinerseits nicht bloß seine Inhalte in Bereichen der Alltagskultur, sondern auch einen Angelpunkt in der Gegenwartskunst, den zum Beispiel in der "Fünfer-Nacht" Alfredo Barsuglia besetzt.

log427e.jpg (29680 Byte)

KÜNSTLER ALFREDO BARSUGLIA

Auf diese Art möchte ich für 2014 einen soliden inhaltlichen Ausgangspunkt erreichen, wenn wir auf die hundert Jahre seit 1914 zurückblicken und zu präzisieren beginnen, wo wir in diesem Kontext heute stehen, ferner womit wir in diesen Positionen stehen.

Das heißt weiters, dieses 2013er-Symposion soll relevante Grundlagen für die kommende Hauptarbeit (ab 2014) schaffen. Zugleich hat unsere diesbezügliche Prozeßarbeit den Zweck, anderen inspirierten Leuten zu zeigen, wo und wie man allenfalls mit eigenen Optionen bei uns andocken kann.

log427d.jpg (29255 Byte)

MAX REDER, SAMMLER HISTORISCHER FAHRRÄDER MIT
EINEM SCHWERPUNKT SPÄTES 19. JAHRHUNDERT

Was mir also vorschwebt, ist gewissermaßen ein Chor geistreicher Menschen, welche längerfristig mit ihren jeweils bevorzugten Mitteln und Medien an diesem Themenkomplex arbeiten, respektive an Teilbereichen davon, auf daß wir klären, ob uns denn nun Handlungsperspektiven im Sinne eines "next code" offenstehen oder ob wir eher gezwungen sind, in den Denkschemata und Paradigmen des 20. Jahrhunderts steckenzubleiben, die ihrerseits beunruhigend stark vom 19. Jahrhundert geprägt zu sein scheinen.

Ich will diesen Prozeß ausdrücklich so angelegt sehen, daß sich Kunstschaffende und Intellektuelle eingeladen sehen, ihre Rollen und ihr Selbstverständnis klar zu zeigen, einzusetzen, daß sich aber auch sachkundige Menschen in diese Arbeit einfinden, die sich keinem jener Bereiche (Kunst, Wissenschaft) zugehörig fühlen.

Was sind wir also einander, wenn wir darauf verzichten, uns hinter Klischeebildern und Stereotypen zu verbergen?

Und wozu sind wir in der Lage gegenüber eine mediengestützten Massenkultur, in welcher der Boulevard regiert und jeden Abend quer durch die Länder Millionen von "elektronischen Lagerfeuern" (Marshall McLuhan) entzündet werden, an denen Boulevard und Vorabend-Ramsch das Geschäft der Weltdeutung dominieren?

Das bedeutet, "the track: axiom | südost" ist als Initialereignis angelegt, mit dem wir heuer gewissermaßen die "Treppe" zum Thema "2014/1914" und etlichen relevanten Querverbindungen bauen.

Es hat hinter den Kulissen schon vor geraumer Zeit begonnen, auf der Bühne und für Publikum offen beginnt es JETZT; mit den "Styrian Sessions": [DER AUFTAKT]

[südost: übersicht]


coreresethome
29•13