log #362: kunst ost Kompetenzzentrum für Gegenwartskunst
Raum Gleisdorf/Kleinregion Gleisdorf
In einem mehrjährigen Prozeß soll ein Kompetenzzentrum
für Gegenwartskunst entstehen, das in seinem Präsentationsbereich zeigen wird, was
steirische Gegenwartskunst leistet und auf welche künstlerischen Leistungen in der Zeit
nach dem Zweiten Weltkrieg sich diese Inhalte stützen.
In anderen Wirkungsbereichen soll das Kompetenzzentrum eine
Art Relaisstation ergeben, welche heimisches Kunstgeschehen mit internationalen
Verknüpfungen ausstattet und dabei jungen Kunstschaffenden der Steiermark jenes Know how
anbietet, das für sie nötig ist, um auch international zu reüssieren.
Damit soll unter anderem angeregt werden, daß aktuelle
Sammeltätigkeit nicht ignoriert, was sich gerade erst künstlerisch in der Steiermark
entwickelt und das Potenzial zu langfristigem Bestand haben könnte.
Dieses ganze Vorhaben ist bewußt dezentral, also jenseits
des Landeszentrums angelegt. Es soll deutlich machen, daß wir gefordert sind, die
Denkschemata im Verhältnis Zentrum/Provinz, wie sie durch die industrielle
Revolution im 19. Jahrhundert breit verfestigt wurden, nun, im 21. Jahrhundert, nachhaltig
überwinden sollten.
Räumlich: Drei Wirkungszonen
Dieses Projekt eines Kompetenzzentrums für Gegenwartskunst darf in seiner Wirkungsweise
nicht als lokales Phänomen verstanden werden.
+) Es muß
sich lokal, bzw. in der Kleinregion bewähren, damit es vor Ort
möglichst breit mitgetragen wird und da auch einen erkennbaren Nutzen entfaltet.
+) Es muß
regionale Relevanz erlangen und mindestens steiermarkweit als ein
Beispiel der best practice Wirkung zeigen, um in dieser räumlichen Dimension
Gewicht zu erlangen und Synergien zu ermöglichen.
+) Es muß
international, also Landesgrenzen überschreitend, Rang erreichen, um
sich in einer Situation der wechselseitigen Kommunikation und des Austausches zu
bewähren. Dazu soll es für heimische Kunstschaffende grenzüberschreitend eine nach
außen vermittelnde Rolle spielen, umgekehrt aber Know how und Publikum aus ganz
Österreich und aus anderen Ländern in die Oststeiermark führen.
Zeitlich: Zwei Prozeßabschnitte
Die Arbeit am Ergebnis hat als Basis einen mehrjährigen Vorlauf der Implementierung des
Themas und der kulturellen Praxis in der Region. Es sind also zwei Prozeßabschnitte zu
absolvieren, wofür nun eine Kooperation zwischen Sammlung Wolf und
kunst ost eingerichtet wurde.
+)
Ergebnis: Das Kompetenzzentrum
Federführend: Richard Kriesche (Künstler) und Erich Wolf
(Kunstsammler)
Diesem Ergebnis geht, wie erwähnt, eine strukturierte
Phase voran, die der realen Institution Kompetenzzentrum ein ideelles
Fundament schafft. Diesen Teil des Projekte leistet und koordiniert die soziokulturelle
Drehscheibe kunst ost.
Momentan ist das 2. Halbjahr 2011 der Projektvorbereitung
gewidmet, um vorerst für 2012 und 2013 ein fixes Programm zu erarbeiten und anzubieten,
das um spontane Vorhaben ergänzt wird. Arbeitsgespräche, Klausruren, je ein
Jahressymposium plus Ausstellungen
+)
Startphase: Basisentwicklung und Verankerung der Grundlagen
Federführend: Martin Krusche (Künstler)
Konsulentin: Mirjana Peitler-Selakov (Kunsthistorikerin)
Institutionell: Zwei Fixpunkte
Es wird in Kooperation zwischen Sammlung Wolf und kunst
ost jeweils 2011 und 2012 eine Schwerpunktveranstaltung vorbereitet, die sich
aus einem Ensemble von Fachtagungen und Ausstellungen ergibt, bei denen über Einladungen
internationals Know how nach Gleisdorf gebracht wird.
Die Diskursebene der Fachtagungen wird
durch Kunstpräsentationen mit symbolischen Beiträge kontrastiert. Ein Rahmenprogramm
gibt überdies Kreativen aus der Region Gelegenheit, an diese Ereignisse und deren Inhalte
anzudocken.
Die soziokulturelle Drehscheibe kunst ost
verknüpft diese Vorhaben über ihre Aktionsreihe talking communities
mit einer Kooperationsebene quer durch die Steiermark.
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