log #337:
elektrisiertSehr prinzipiell betrachtet schienen mir drei Rollenkonzepte, die zu einander in
Beziehung stehen können, plausibel: Der Ingenieur plant Dinge, die hergestellt
werden sollen. Der Handwerker stellt Dinge her. Der Händler vermittelt
zwischen den verschiedenen Instanzen. (Aber jeder muß schließlich auch von den jeweils
anderen Bereichen eine realistische Vorstellung haben, damit seine Vorhaben gelingen. )
Ob das nun Männer der Praxis solcher Bereiche
auch so sehen, ist eine andere Frage. Und was, wenn ich sie vielleicht gewinnen kann,
erstens in einen Dialog zu treten und zweitens einen gemeinsamen Gang auf kreative Felder
zu unternehmen? Würden sich die grundlegenden Rollen-Optionen so auf eine neue Art
kombinieren lassen?
Andreas Turk & Richard
Mayr
Falls Ihnen das gerade etwas zu
theoretisch" klingen mag, bedenken Sie bitte, menschliche Gemeinschaft ist
stets darauf angewiesen, daß handelnde Personen ihr Tun, ihre Positionen und wie das
alles zu einander in Beziehung steht, reflektieren. Aber was bedeutet das nun konkret?
+) Der Ingenieur, das ist Andreas Turk,
einer der Geschäftsführer von Ingenos
Gobiet".
+) Der Handwerker, das ist Franz Lukas, einer der Geschäftsführer von Csamay".
+) Der Händler, das ist Richard Mayr, Inhaber der Stadtapotheke Gleisdorf".
Richard Mayr & Franz
Lukas
Die drei Männer haben eine spezielle
Gemeinsamkeit. Sie sind exzellente Fotografen. Ihre bevorzugten Arbeitsweisen auf diesem
Feld scheinen eine weitere Besonderheit zu haben, nämlich ausgeprägte Passion. Was das
genau meint? Ein Beispiel: Franz Lukas, Waffenschmied, sagt von sich, er habe auf dem Weg
in's Revier lä#ngst das Gewehr gegen die Kamera getauscht.
Da gibt es diesen Eisvogel, bei dem es im Grunde
Jahre brauchte, um zu einem Foto zu gelangen, das Lukas zufriedenstellend fand. Andreas
Turk kommentierte: "Du mußt nicht nur die Technik verstehen, sondern auch den
Vogel." Lukas dazu: "Ich bin dann draufgekommen: Ich brauch nicht mehr
Technik, sondern mehr Geduld." ... Was mich an jene Portraits denken läßt, die
Mayr von Berggorillas gemacht hat; allerdings nicht aus Distanz, sondern quasi aus
Griffweite der Tiere.
Das Wechselspiel von Nähe und Distanz als ein
Hauptereignis von Fotografie. Der geschäftliche Alltag und die "Sondersituation
Freizeit". Ein unternehmerischer Handlungsplan ist ja zugleich auch ein
Statement, eine "Stellungnahme" zum Geschehen vor Ort. Wenn nun im
Kontrast dazu die Kamera zur Hand genommen wird, ergibt das ebenfalls ein
Statement, letztlich im gleichen Bezugsrahmen.
Hier hat also "work in progress" auf
dem Weg zum kommenden "April-Festival" begonnen, ein dialogischer
Prozeß mit offenem Ausgang.
[elektrisiert]
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