log #328:
fahrtenbuch, seite #16 Preding, heute zu
Krottendorf gehörig. Ob ich da schon gewesen bin? Wer nicht? Preding ist ein Angelpunkt
im "Korridor" zwischen Gleisdorf und Weiz.
Bevor ich klar bemerkt habe: "Ah,
die Elin Motoren", war
mir die Fassade des Baues aufgefallen. Als ich dann das erste Mal dieses Terrain betreten
habe, war, wenn ich mich recht erinnere, der Boden noch unbefestigt. Ich brauchte einen
passenden Standplatz für Fotos. |
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Und
ich blickte erstmals über Umwege suchend auf das Gebäude, als ich verblüfft
feststellte, das Auto, mit dem ich angekommen war, hat offenbar zwei Kameras im
Heck. Es war Ende März 2009, ich saß im damals aktuellen 7er BMW.
Mein Bericht fiel etwas euphorisch aus. Ich bin an solche
mit High Tech vollgepackten Maschinchen nicht gar so sehr gewöhnt:
>>... Ich wette, daß einst
mehrere Generationen von Astronauten keine vergleichsweise smarte und kompakte EDV an Bord
hatten. Ließen sich alle Fugen des Autos hermetisch abdichten, könnte ich mich
vermutlich mit dem Siebener auch in eine Erdumlaufbahn schießen lassen, um neue
Blickwinkel zu gewinnen. ...<<
Inzwischen ist etwas Zeit vergangen
und wir haben uns bei "kunst ost" vorgenommen, mit unseren Mitteln
auszuloten, was etwa so eine High Tech-Schmiede an Querverbindungen zu unserer Arbeit
nahelegt. (Siehe dazu: "elektrisiert"!)
Grobe und feine Strukturen, die
jeweils Funktionen abbilden, die dadurch aber auch ästhetische Qualitäten zeigen. Das
sind sowohl inhaltliche wie auch visuelle Anregungen für künstlerische Arbeiten.
Friedrich Rauchenberger, hier mit
Künstlerin Irmgard Hierzer, führte uns durch verschiedene Abschnitte der
Fertigungshallen, was unter anderem bedeutete, das lebhafte Häuflein sicher an manchen
heiklen Passagen vorbei zu lotsen, denn da wird massiver Stahl bewegt, glühende Hitze
entfacht, da werden aber auch sehr schmale Linien gezogen. (Daß der große Kran auf 80
Tonnen Tragkraft ausgelegt ist, macht deutlich, worum es letztlich geht.)
Als hätte man den Kupferdrähten
Lockenwickler verpaßt. Das ist ein "Stator", in dem später ein
"Rotor" den kreisenden Magnetfeldern folgen wird, was über eine Welle nach
außen übertragen werden kann; als Antrieb für ein Fahrzeug oder für Anlagenteile.
Das Prinzip läßt sich auch
umkehren. Treibt man die Welle an und bringt so den Rotor in Bewegung, wird aus dem Motor
ein Generator, der Strom abgibt. Wir sind täglich von solchen Technologien umgeben, oft
fast in sie eingewickelt. Es war für uns Zeit, sich einmal genauer anzusehen, womit man
es da eigentlich zu tun hat.
Haben Sie sich schon einmal gefragt,
wie viele Schrittmotoren und Servos in einem fabriksneuen Oberklassewagen stecken? Naja,
jetzt sollte ich vielleicht auch noch den Wagen zeigen, von dem ich eingangs erzählt
habe. (Es war mir damals etwas unangenehm, die helle Erde vom Terrain in den makellosen
Fahrgastraum zu schleppen. Es hat aber nett ausgesehen.)
Wenn heute die "Energie-Region"
sich dem Thema "Elektromobilität" widmet, dann handelt es auch davon, daß
solche Automobile zwar noch einige Jahrzehnte verfügbar sein werden, aber nur mehr
Minoritäten dürften es sich dereinst leisten können, auf diese Art unterwegs zu sein.
Was also machen wir bis dahin?
[Preding/Krottendorf]
[Bilder]
[kunst ost:
fahrtenbuch]
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