log #303: kunst ost [Vorlauf] Ich hab vorhin
Gerald Gigler erwähnt, welcher in der Abteilung 16 des Landes für LEADER zuständig ist.
Er merkte in einem Sitzungsprotokoll vom 29.6.2010 an:
"Die
Landesebene hat unterstützende Funktion in kulturpolitischer Hinsicht seitens der A9 und
unter den Aspekten der Regionalentwicklung seitens der A16. Die LAG ist für den
organisatorischen Ablauf und für die Innovationen der Region zuständig. Der lokale
Steuerungsausschuss ist auch ein Innovationsgenerator, denn das LEADER Programm ist ein
Innovationsprojekt und die Rahmenbedingungen in der Region müssen dahingehend von der LAG
gestaltet werden, um die Zielsetzungen zu erfüllen.
Die LAG hat zwei Möglichkeiten
Projekte zu unterstützen, nämlich durch rein organisatorische Unterstützung, oder durch
aktive Einbindung in den Prozeß, die eine enge Zusammenarbeit mit dem Projektträger
erfordert -- wobei sich das Land da nicht involviert, sondern begleitend evaluiert. Bei
gegenständlichem Projekt ist keine inhaltliche Begleitung durch die LAG notwendig."
Es hat sich gezeigt, daß
freilich auch verschiedene Leute der kommunal- und Regionalpolitik Zeit wie Gelegenheiten
brauchen, um sich mit diesen neuen Ansätzen der Kulturpolitik vertraut zu machen. Neu im
Sinne von: So ist es in der Oststeiermark früher noch nicht verhandelt worden.
Ich hab im vorigen Eintrag zwei Punkte als wichtig hervorgehoben:
+) ERSTENS: Kooperation mit anderen Kultureinrichtungen.
+) ZWEITENS: Internationale Relevanz der Vorhaben (über Landesgrenzen hinausreichend)
Manche Leute meinen ja (und haben es uns wissen lassen),
die Region sei dadurch geschwächt, daß in unserem Projekt Personen mitarbeiten, die
NICHT in der Region zuhause sind. Diese Ansicht wäre schon im 19. Jahrhundert Mumpitz
gewesen, sie ist es im 21. umso mehr. Wir pflegen das prinzip: Herkunft und Wohnort sind
keine relevanten Kriterien für die Mitarbeit an unseren Vorhaben.
Kooperation hat bei uns einige temporäre Seiten. Das
führt manchmal höchst unterschiedliche Leute auf gemeinsames Terrain; wie hier Fotograf
Christian Strassegger (links) und Geschäftsmann Bernd Kober. Gerade diese kontrastreiche
Mixtur erweist sich als sehr vielversprechernd.
Den Auftakt institutioneller Kooperation haben wir heuer --
naheliegend -- aus unserer allernächsten Umgebung heraus entwickelt. Das
"Basis-Dreieck":
+) Verein "kunst ost"
+) Verein "kultur.at"
+) Verein "styrian summer-art"
Somit entsteht ein stabiler Grundraster für die drei
wesentlichen "Säulen" der kulturellen Arbeit: Content, Community,
Continuity. Und zwar mit einem Aktionsradius quer durch die Oststeiermark.
Auf einer zweiten Ebene wird nun versuchsweise ein
Aktionsradius bis in das Kosovo erweitert. Überdies liegt hier ein thematischer
Brückenschlag an, mit dem nicht nur zwei höchst unterschiedliche Kulturräume verknüpft
werden sollen, sondern auch der Zusammenhang von Kultur und Agrikultur zur Debatte steht.
Wie das praktisch funktionieren soll und WARUM das genau in
der Art Gewicht hat, wird auf einer Arbeits-Website deutlich werden, die
ihrerseits eine Kooperationsebene der Vereine "kunst ost" und "kultur.at"
ergibt:
"the track: southern confidence"
Wir widmen uns dabei Fragen der Regionalentwicklung vor dem
Hintergrund sozialer und mentalitätsgeschichtlicher Prägungen aus der agrarischen Welt.
Wir stellen Fragen nach Infrastruktur, Ökonomie und Kultur in Zusammenhänge, wir suchen
den kontrastreichen Vergleich.
Der Vergleich mit einigen solchen
Überlegungen und Positionen im Kosovo verspricht einen sehr markanten Kontrast, in dem
manches sichtbar werden mag, was sonst vielleicht undeutlich bliebe. Wobei es ein
grundlegendes Mißverständnis wäre, wolle jemand annehmen, WIR richten den Leuten im
Süden aus, wie das so gehen solle. Nein, wir treten ihnen als Neugierige gegenüber,
wissend, daß es für uns in diesen Begegnungen Lektionen zu lernen gibt.
Was teilen wir und was trennt uns?
Genau in dieser Kontrastentwicklung dürfen wir auf wachsende Sichtbarkeit einiger Aspekte
hoffen, die uns augenblicklich noch nicht klar sind. So wie die Oststeiermark eine Region
der Steiermark ist, "Provinz" zum Landeszentrum, ist das Kosovo zu Europa als
nachrangig eingeordnet. Wie tritt man nun aus nachrangigen Positionen heraus?
[kunst ost]
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