log #282: kunst ostRegionale Mitbestimmung: Reden und Tun in der Kleinregion ... In Urscha
fand kürzlich ein Aktionstag aller Plattformen" der Kleinregion
Gleisdorf" statt. Der bündelte einen mehrmonatigen Prozeß im Rahmen lokale
agenda 21", wobei eines der Hauptmotive im Initiieren von Bürgerbeteiligung
liegt.
Die Arbeitskreise sind entsprechend der
Verbesserung von Alltagsbewältigung gewidmet. Da geht es um Themen wie Jugend, Familie,
Senioren, Mobiliät, Kultur etc. Hinzu kommt das Thema Kleinregion" selbst. Die
Gemeinden Albersdorf-Prebuch, Gleisdorf, Hofstätten, Labuch, Lassnitzthal,
Ludersdorf-Wilfersdorf, Nitscha und Ungerdorf üben und praktizieren zunehmend erfolgreich
eine wachsende Kooperation.
Gastgeberin Philippine
Hierzer, Bürgermeisterin von Labuch
Bürgerbeteiligung ist etwas anspruchsvoller, als
es klingt. Für die Teams der Kommunen bedeutet es, sich nach außen zu öffnen. Von den
Bürgerinnen und Bürgern verlangt es dagegen, nicht bloß beim Reden zu verbleiben,
sondern Lösungen zu finden, Umsetzungsfragen zu klären und die passenden Verbündeten
dafür zu finden. Da wie dort hat der Modus "Sie wünschen, wir spielen"
vermutlich keine Aussicht auf weiteren Bestand mehr.
Einerseits können sich Menschen für jene Dinge
engagieren, die ihnen wichtig erscheinen. Andrerseits besteht Gelegenheit, die Mitglieder
mehrerer Gemeinderäte ungezwungen zu erleben, sich auch mit manchen Bürgermeisterinnen
und deren Amtskollegen akuten Fragen zu widmen. Das bedeutet, derlei Treffen sind von
einer grundlegend anderen Situation geprägt als etwa Sprechstunden oder Versammlungen des
Gemeinderates.
Gleisdorfs Sozialreferent
Wolfgang Wratschgo (links) und
Werner Höfler, Bürgermeister von Wünschendorf
Das zeigt sich konkret so: Die Funktionärs-Welt
läßt sich bei diesen Treffen formlos auf Bürgernähe ein, die Menschen der Region
bekommen Einblicke in verschiedene Abläufe der Kommunalpolitik. Im günstigsten Fall
profitieren beide Seiten erheblich davon. Es geht ja nicht bloß darum, daß die
Funktionstragenden greifbar werden. Es geht auch darum, daß Menschen Anliegen
ihnen gegenüber kompetent vertreten. (Die Position "Ich bin Künstler und habe
andere Aufgaben, darum kann ich mich leider nicht kümmern" ist eine extrem
antiquierte Klamotte!)
Rosemarie Taferl,
Bürgermeisterin von Ungerdorf
Damit meine ich: Man wird bei Politik und
Verwaltung einen anderen Eindruck erzeugen, wenn man sich in seiner Sache kompetent und
engagiert zeigt, als wenn man bloß vorzubringen vermag: Mir paßt was
nicht!"
In Urscha fiel mir auf, daß ein kurioses
Ungleichgewicht besteht. Ich sah dort im Verhältnis weit mehr Funktionstragende
verschiedener Gemeinden als engagierte Bürgerinnen und Bürger. Ich kann bloß staunen,
daß Menschen solche Gelegenheiten der informellen Begegnung ungenutzt lassen. Besonders
auffallend: Vom Feld wacher, reflektierter, anspruchsvoller Kunstschaffender der Region
keine Spur ...
Das aktuelle Papier des
Arbeitskreises "Kultur"
als Datei (PDF, 102 kb) zum Download HIER!
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2010 |