log #127: slow motion

Klärungen. Ich erlebe ein wachsendes inhaltliches Kräftespiel. In den Begegnungen reicht das Spektrum von "äußerst ang'fressene Leut" bis zu höchst zuversichtlichen Leuten. Es beginnt sich ferner herumzusprechen, daß das spezielle LEADER-Kulturbudget genau NICHT da ist, um die Restfinanzierung bestehender Projekte zu leisten. Ganz im Gegenteil, es soll für einen bisher praktisch nicht berücksichtigten Teilbereich Neuland gewonnen werden.

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Ich möchte den Kernbereich der Aufgabenstellungen so zusammenfassen: Lobby-Arbeit für die Gegenwartskunst und angemessene Netzwerkarbeit. Professionalisierung. Kompetenzgewinn auf allen beteiligten Seiten.

Manche fragen mich: Und was heißt das bitte genau?

Wäre das schon geklärt, ginge es ja nicht um neuland. Wir hätten bestimmt schon ein diesbezügliches Merkblatt erhalten. Ich denke aber, wir sind gefordert, selbst zu kläreen, was damit gemeint sein kann. Wir? Kunst- und Kulturschaffende vor Ort. Primäre Kräfte. Bottom up orientiert.

Ich denke außerdem, es dürfen zwei Schlüssselbegriffe genannt werden:
1) Gegenwartskunst und
2) Professionalität

Das ist natürlich genau dort nicht naheliegend, wo regionale Managements die Kunst als Dekorationsgeschäft verstehen oder dem Wellness-Bereich zurechnen, in Summe also eher dem Tourismus unterordnen möchten, statt eine soziokulturelle Aufgabenstelluing zu sehen. Mein Problem? Nein!

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Reflexionsansatz von Netzkultur-Exponent Jogi Hofmüller

Ich habe nun begonnen, den bisher verfügbaren Informationspool zu bündeln ... entlang der Entwicklung in der "Energie-Region Weiz-Gleisdorf". Im Sinne von:
a) was tun wir hier,
b) in welcher Formation, und was darf
c) als gesichertes Wissen über die Modalitäten des Programmes gelten?

LEDER KULTUR (Die Info-Schiene)

Das bedeutet, ich gebe hier Einblick in unsere Vorhaben und unseren Informationsstand. Es ist aber kein "verbindliches Schema" für andere Regionen, sondern bloß eine Art "Transparenz-Anordnung" im Sinne von "best practice", die sich vielleicht als nützlich erweist, damit von anderen treffende Fragen gestellt werden können.

Wie hier schon dargelegt, die formalen und organisatorischen Anforderungen sind hoch. deshalb haben wir ein "Basis-Quartett" formiert, das einige grundlegende Abläufe sicherstellt. Darum bauen wir eine Art "Kompetenz-Ring" auf.

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Das meint Kunst- und Kulturschaffende, die ihre Kompetenzen nicht auf das Abarbeiten von Weltschmerz verwenden, sondern auf die aktuellen Problem- und Aufgabenstellungen. Das verlangt, wie wir inzwischen sehen, sehr flexible Strukturen.

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So hat etwa Geschäftsfrau Barbara Lukas eben den "Nichtuntersagungsbescheid" für den Trägerverein der Galerie "einraum" erhalten. Da geht es also in den nächsten Abschnitt ihres Engagements. Aber ihr ist das LEADER-Reglement für eine Kofinanzierung aus diesem Bereich einfach zu eng. Also zieht sie sich im gesamten Vorhaben auf einen anderen Kooperationsstatus zurück.

Wir arbeiten demnach an einem wachsenden Patchwork, um bedarfsgerechte Zugänge zu schaffen, die in Summe aber auf ein gemeinsames Vorgehen abgestellt sind, ohne deshalb eigene Wege der Beteiligten zu belasten oder gar zu blockieren.

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Etliches davon ist außerdem sehr wichtig, aber ohne großen materiellen Aufwand zu schaffen. Wie etwa diese äußerst anregende Dialog-Session im "einraum", bei welcher der Unternehmer Erwin Stubenschrott quasi aus dem Nähkästchen dieser Wirtschaftskultur geplaudert hat: [link]

Es ist ein langsamer Prozeß, in dem engagierte Leute aus allen drei Sektoren erst zu gemeinsamen Sprachen und dann zu einigen Versztändigungen finden. Staat, Markt und Zivilgesellschaft sind ja gefordert, an konkreten Schnittpunkten Übereinküfte zu finden. Genau das passiert hier.

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Architekt Winfried Lechner hat es in einem unserer Arbeitsgespräche etwa so ausgedrückt: "Wie sollen wir denn g'scheit streiten, wenn wir keine gemeinsame Sprache haben?"

[slow motion]


coreresethome
16•09