Log #59

Gingen wir in unserer Orientierung vor allem davon aus, was Funktionstragende der "Energieregion Weiz Gleisdorf" an Kommunikation nach außen pflegen, erschiene es als berechtigte Sorge, daß unsereins blöd sterben könnte, bevor man erfährt, was in Sachen "Leader-Region" nun der Fall sei.

Die Website bietet zwar Öffentlichkeitsarbeit, vor allem in der Retrospektive, aber nichts Wissenswertes für die Zukunft. Klickt man den NEWS-Button an, erfährt man momentan über eine Tagung im Oktober 2007. (Uff!) Klicke ich auf "Ziele", erscheint:

"Energy In Minds - Ziele"

>>Ziel von energy in minds ist es, innerhalb von 5 Jahren in der "DEMO-REGION" den Anteil fossiler Energieträger und den Ausstoß von Kohlendioxyd (CO2) um über 20 % zu reduzieren.<<

Das ist alles?
Das KANN gar nicht alles sein ... um etwa eine "Leader-Region" zu werden. Und nun ACHTUNG! Es kommt auch das Stichwort "Kultur" vor. Allerdings zuletzt im Jahre 2005:

>>25.04.2005: Arbeitskreis Tourismus / Kultur / Veranstaltungen, Der Arbeitskreis Tourismus/Kultur/Veranstaltungen stellte im Weizer Energie-Innovations-Zentrum seine Projekte vor. Derzeit wird im Arbeitskreis Tourismus gerade an einer Rad und Wanderkarte gearbeitet, weiters an einem Imagefolder über die Energieregion sowie an einem Ausflugszielefolder mit den nennenswerten Sehenswürdigkeiten in der Energieregion<<

Aha! Naja! Gehen wir davon aus:
Über Jahre haben Kunst- und Kulturschaffende es nicht für nötig befunden, den Profis der Regionalentwicklung etwas Einschlägiges in die Agenda zu schreiben. Nun, da aus der "Energieregion" eine "Leader-Region" geworden ist ... Immerhin hat da ein ganzes Rudel von Bürgermeistern (auch Bügermeisterinnen darunter?) Entscheidungen herbeigeführt, die unser aller Lebensraum und daher Leben betreffen. Gut! Bleibt einem immerhin, endlich loszugehen und Fragen zu stellen. Hab ich gemacht.

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Gleisdorfs Bürgermeister Christoph Stark legte mir in einem Gespräch einige Details klar. Wichtigster Punkt: "Die konkrete Umsetzung wird beim Leader-Management beheimatet sein." Dafür wird eben erst eine Geschäftsführung gesucht. Die schon bestehende "Leader-Aktionsgruppe" wird sich um rund 51 Prozent nicht öffentliche und 49 Prozent öffentliche Vorhaben kümmern.

Dabei sind thematisch/inhaltlich definitiv ALLE Lebens- und Themenbereiche gefordert. So auch der Kulturbereich. In Gleisdorf, sagte Stark, werde dabei eine ganz wesentliche Verantwortung dem TIP-Citymanagement zufallen.

Warum ich diese Aspekte so betone? Weil mit Wünschen und Vorhaben definitiv NICHTS zu erreichen ist, wenn man die Strukturen, Grundlagen und Kompetenzen in den Kommunen, in der Region nicht kennt oder ignoriert.

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Genau das betonte auch Architekt Andreas Mayer in unserem Plauderstündchen. Er hat selbst einige Erfahrung mit solchen Konzepten, da er seit Jahren als Berater in diesem Bereich tätig ist, etwa für "HöG" oder "Schöcklland".

Mayer sagte nachdrücklich: "Und schau genau, was in den Unterlagen steht, mit denen die Region zur Leader-Region geworden ist." Denn die darin festgehaltene Themenstellung ist bindend.

Bürgermeister Stark war so freundlich, mir dieses Papier zu überlassen. Kunst und Kultur kommen da im Hauptbereich leider gar nicht vor:

>>Die Haupt-Ziele: Positionierung als "Energie - Innovations - Welt" durch: Verknüpfung von Wirtschaft, Tourismus und Landwirtschaft, Sinnvolle Verbindung der Ballungszentren Weiz, Gleisdorf und der ländlichen Umlandgemeinden, Energie umfassend betrachten - von der Technik bis zur Lebensenergie, Gemeinsame Marketingstrategie ...<<

Da haben die alt eingesessenen Funktionäre keinen Zentimeter über ihre eigenen Tellerränder hinausgeblickt. Macht aber nix! In der Tiefe des Papiers findet man dann allerdings relevante Anknüpfungspunkte.

Etwa durch das "Projekt 15", nämlich "Solidarregion", den Punkt "Architektur für Generationen" (man ahnt nun, wozu ich im Vorjahr die Themenleiste "next space" aufgezogen habe), oder etwa durch den Programmpunkt "Kulturprojekte", den ganz offenbar Gleisdorfs Kulturreferent Hannes Felgitsch eingebracht hat. Der Passus deckt sich inhaltlich mit Optionen, die während unseres "kunst O.ST"-Meetings bei Schloß Freiberg ("Saulauf") zur Sprache gekommen waren.

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Ermutigend war in dieser Hinsicht auch ein Gespräch mit dem Raumplaner Gerald Gigler, der das zuständige Referat des Landes Steiermark leitet, der von maßgeblicher Stelle her Auskunft geben kann, was im Leader-Kontext geht und was nicht.

Aus diesen Besprechungen würde ich zusammenfassen: "kunst O.ST" hat natürlich noch kein Ticket für das Leader-Programm in der Tasche. Aber wir haben inzwischen einen Status erarbeitet, der uns gut qualifiziert, eine Kooperation herbeizuführen. Nun sind also die nächsten Arbeitsschritte fällig.

Cut!

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Künstlerin Angelika Haas, die auch zur Crew von "next code: cruise" gehört, ist mittlerweile ebenfalls in den Auftakt der Video-Dokumentation eingebunden. Wir werden diese Ebene des Geschehens auf dem Weg zur Ausstellung im kommenden April nun zunehmend ausbauen.

Cut!

Der Auftakt des Projektes "next code: war & peace" ist nun an seiner letzten, der dritten Station angekommen.

"Guerra e pace. Ricordi e monumenti." wird demnächst im "Kulturni Center L. Bratuž" gezeigt.

Ich habe inzwischen zwei weiterführende Optionen in Arbeit. Mit dem serbischen Künstler Milan Bosnic, der an "next code: love" teilgenommen hat, werde ich voraussichtlich heuer das Projekt "Drei Tage in Mauthausen" in Angriff nehmen. Zugleich bringt mich die kommende Biennale in Gornji Milanovac in die Nähe von Srebrenica.

Cut!

Inzwischen ist auch geklärt: Über "next code: divan" schaffen wir eine thematische Klammer für eine Reihe von Aspekten, die wir in den letzten beiden Jahren erarbeitet haben.

Dabei wird uns "next code: exit" in das heurige Festival "steirischer herbst" führen.

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Cut!

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Winfried Kuckenberger hat mir jene neu adaptierten Räume im Keller des alten Rathauses gezeigt, wo mit Eröffnung im kommenden Mai das Heimatmuseum untergebracht sein wird, ein Archiv, flankiert von einem Café und einer Vinothek.

Das bedeutet, hier entsteht ein attraktiver Treffpunkt im traditionellen Zentrum der Stadt, das in den letzten Jahren viele Funktionen an die neuen Zentren rundum abgeben mußte. Wenn alles klappt, wird übrigens Glaskünstler Richard Ludersdorfer, der zur "kunst O.ST"-Crew gehört, einen Auftrag erhalten, die Türbereiche, von denen man hier welche sieht, zu gestalten.

Cut!

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Eine sehr aufschlußreiche Stunde hatte ich mit dem Musiker Rudi Plank ("Ars Harmonie"), der mir erzählte, wie durch einen Technologiesprung, der sich Mitte der 1970er-Jahre durchsetzte, der Akkordeonist die Möglichkeit gewann, sich mit zeitgenössischer Musik und Avantgarde zu befassen. Etwas, worüber wir mehr herausfinden sollten.


resethome
4•08