Log #52
Hier ist Schmuckkünstlerin Regina
Kedl mit einigen Handgriffen zu einer Ausstellung im Gleisdorfer "Business
Park" befaßt. (Siehe dazu den Bilderbogen
auf der "WOCHE"- Website!) Ein Ort am südlichen Rand der Stadt, an dem werktags
sehr viele Menschen ein- und ausgehen. Das ist ein guter Zusammenhang, denn es schließt
einige der Barrieren aus, die vor üblichen Orten der Kunstvermittlung bestehen.
Wenn ein Platz der Geschäftswelt dann auch noch räumlich zur Kunstpräsentation
geeignet ist, wie es dort zutrifft, wird die Sache wirklich rund. Das ist ein angemessener
Gegensatz zu etwa jener Art gegenwärtiger Bankfoyers, die keinerlei Flächen zum Hängen
von Arbeiten haben, wo jedes Werk wie in großer Verlegenheit irgendwo hingequetscht wird.
Bedingungen der Kunstpräsentation sollten formuliert und verhandelt werden.
Cut!
Philisoph Erwin Fiala hat zur Station "next
code: flow", die zugleich unsere "1 von 3" wurde", einen Vortrag
gehalten, der nun auch als Text verfügbar ist: [link] Darin heißt es unter anderem:
>>Was immer man unter dem leidigen und
überdrüssigen Begriff der Provinzialität verstehen mag, er kann nur durch die Öffnung
nach außen und durch eine Auseinandersetzung mit dem Anderen, dem Fremden, dem
Unbekannten überwunden werden -- dies gilt sowohl für die menschliche wie auch für die
künstlerische Ebene. Wirklich provinziell ist, wer sich abschottet, wer nicht über den
sprichwörtlichen Tellerrand blickt und wer glaubt, die eigenen Denkversuche über die
Welt seien auch nur annähernd irgendwie "richtig".<<
Cut!
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Das Projekt
"next code" wird nun nach Graz zur heurigen
"netart.community.convention" verzweigt. Mit dem Beitrag "next code: coffee". Das Thema
Kaffetrinken als ein "Basis-Ereignis", auf das wir andere Momente draufsetzen,
haben wir schon früher eingeführt, leiten es nun weiter. Darin wird sich übrigens eine
nächste Verzweigung in die Schweiz ankündigen. Da gab es heuer schon die Verbindung zu
"Kanal 7". |
Das verweist seinerseits auf die Radiokolumne in der "transit
zone", wo diese Woche Kuratorin Mirjana Selakov zu hören war: [link] Aber nun zum
Kommenden. Mario Purkarthofer realisiert in Zürich die Veranstaltungsreihe "netzriss".
In der Basisinformation zu diesem Projekt heißt es:
>>Risse im Netz sind die Schwach, Bruch -u.
Baustellen, die das Medium Internet erweitern. Das Internet ist ein Medienraum und
Netzrisse sind akute Erscheinungen in diesem Handlungsraum von denen es leider noch viel
zu wenige gibt. Diese Netzrisse sollen auf Netzriss.org verbreitet werden. Mit jedem Riss
wird der Spalt grösser bis irgendwo ein Loch klafft und das ganze Web 2.0 mit einem
Riesenknall darin verschwindet. So wird aus vielen kleinen Rissen ein grosser poetischer
Riss ohne vorweg schon eine Revolution ausrufen zu müssen.<<
Purkarthofer wird zur "ncc" schon einmal via Web hereinkommen,
"netzriss" läuft dann ab Dezember: Eröffnung: 1. Dezember mit Share Jam
Session, Dock18, ab 16 Uhr. Live Chats täglich von 16-17 Uhr.
Cut!
Satte 80 Jahre liegen diese Ereignisse zurück, wo gefordert wurde, man solle für
"das Volk" sowas wie "verständliche Kunst" schaffen und auf die
Vergeudung staatlicher Gelder verzichten. Folgendes schrieb Gilles Néret in seinem Buch
über Kasimir Malewitsch:
Solche Attitüden haben reiche Tradition. Anders herum wird es ein Schuh!, muß man
derartigen Beschwerdeführern volkstümlich zurufen. Verfügbare Mittel sollten unter
anderem darauf verwendet werden, breiteren Bevölkerungsschichten eine redliche Befassung
mit Gegenwartskunst zu erleichtern, statt gegen Kunstschaffende zu polemisieren.
Malewitsch war stark vom Impressionismus geprägt und ist eine herausragende Größe
der Modernen Kunst. Im "Der Standard"
war vorige Woche ein kleiner Überblick zu finden, welche Preise zur Zeit Spitzenreiter
dieer Ära bringen: Details.
Bei Kunstwerken, die längst außer Diskussion stehen, drücken horrende Preise
natürlich vor allem einmal gängige Marktgesetze aus. Angebot und Nachfrage werden von
geschäftstüchtigen Leuten gegen einander zur Wirkung gebracht. (Die Reichen können
einem recht leid tun, wenn man sieht, daß die Konjunkturen den Geschäfte solche
Prädikate verschaffen.)
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