Log #37

Ich hab bei unserem letzten Arbeitstreffen recht energisch vorgebracht, daß man bei Print-Publikationen mit hohen Ansprüchen konfrontiert werde. Wobei meist eine passable Produktion leistbar ist. Aber der Vertrieb, das Verkaufen, da kommen erhebliche Anstrengungen auf einen zu.

Ist man nicht gewillt oder nicht in der Lage, diese Anstrengungen einzubringen, bleibt man auf einem erheblichen Berg Papier sitzen und hat somit Geld versenkt.

Käufe aus Gefälligkeit oder Sentimentalität, wie man sie etwa von Verwandten und Bekannten erwarten darf, sind keine wirtschaftliche Kategorie und außerdem bald erschöpft. Für den Rest muß man sich nach Marktbedingungen bewähren.

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Im "profil" #29 machte Christine Nöstlinger diese anregende Bemerkung. Das sollte vor Illusionen schützen. Aber es muß letztlich niemand alleine schlau sein. Wenn das Thema "Buchpublikation" in der Runde für gewichtig gehalten wird, schlage ich vor, wir verschaffen uns einmal ein spezielles Plauderstündchen. Denn ich kenne da zwei überaus versierte Damen, die sicher zu haben wären, mit Interessierten unter uns dieses Thema zu erörtern.

Die Buchhändlerin Helga Plautz und die vormalige Büchereileiterin Hannelore Pircher waren über Jahrzehnte ein höchst erfolgreiches Duo im Begleiten der Lese-Interessen von Menschen in der Region und darüber hinaus.

Cut!

Es gibt Optionen des Publizierens, die einem gar nicht so nahe liegen, aber längst greifbar sind. Ich habe eben begonnen, mich mit dem "Radiomachen" zu beschäftigen. Seit den 1990ern, als das Monopol des ORF fiel, gibt es eine Menge privater und sogenannter "freier" Radios.

Die senden teils "on air", können also mit Radiogeräten empfangen werden, liefern aber zugleich auch Programme via Internet. Der Schwank ist: Ich sitze mit meinem Laptop und etwas Zubehör zuhause am Küchentisch und mache Radio.

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Was hier im Bild dominiert, ist eine alte Socke, die ich als "Windschutz" über das Mikrophon gestülpt habe, weil Atemstöße sonst in der Aufnahme krachende Geräusche hinterlassen.

Die nötige Software kostet keine Lizenzen, weil sie als Freeware verfügbar ist. Die technischen Hürden sind also niedrig. Und für "dreckiges Radio", das meint: einfach in die Dose quatschen, ist man schnell fit, verfeinern kann ma je nach Ambition.

Der Anlaß für meine Aufraffung in Sachen Radio war die Einladung aus dem "Dock18", ein Schweizer Kunstradio-Festival mit einer Kolumne zu eröffnen:

[AUSSTELLUNG] Kunstradio Kanal7
Vernissage: SAMSTAG 28. JULI | 19:00 Uhr
Öffnungszeiten: 19:00 - 19:00
10 Tage auf der Frequenz 97,5 Mhz LIVE aus dem Dock18

Die Kolumne wird vom Grazer "Radio Helsinki" übernommen. Ich hab die Serie HIER in meiner "transit zone" verankert. Da sind dann jeweils nach der Ausstrahlung die einzelnen Beiträge downloadbar.

Warum erzähle ich so ausführlich von meinem "Socken-Radio"? Na, weil wir uns sowas auch für die kulturelle Arbeit in der Region vornehmen können. Dabei tun sich sehr interessante Möglichkeiten auf.

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Hinzu kommt: Beim Plaudern mit Architekt Peter Lidl (rechts) hab ich den Verleger Reinhard Wernbacher kennengelernt. Und was erzählt der über einige seiner Vorhaben? Es würde ihn reizen, ein Regionalradio aufzuziehen.

Es spricht demnach einiges dafür, sich mit diesem Medium etwas vertrauter zu machen, denn es bietet ein weiteres Stück Teilöffentlichkeit, in der Kunstschaffende ihre Anliegen darstellen können.

Cut!

Falls (ich betone: falls!) in dieser Runde ein fundiertes Interesse besteht, dem Kunstschaffen und dem kulturellen Klima des "Raumes Oststeiermark" zu mehr Gewicht und Gehalt zu verhelfen, falls ein loses "Wir" somit auch für sich selbst verbesserte Arbeitsbedingungen in der Region herbeiführen möchte, scheint mir jetzt, genau JETZT, die Zeit zu sein, in der das begründet und realisiert werden kann.

Warum? Weil sich JETZT viele Kräfte bündeln, um in der Region neue inhaltliche Akzente zu setzen. Wenn nun Kunst und Kultur ein stärker betontes Thema sein soll(t)en, müßten wir in der Lage sein, unsere Optionen zu klären und in genau diesen Prozeß einzubringen. (Quelle: "Kleine Zeitung" vom 14.7.07)

Denn da werden nun regionalpolitisch Weichen gestellt und wenn uns das im Augenblick nicht wichtig ist, brauchen wir die nächsten zehn Jahre nimmer reklamieren, daß die Situation Kunstschaffender in der Region eine andere sein solle.

Der komplette Artikel von Robert Breitler ist HIER nachzulesen.

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Stichwort LEADER-Region. Ich hatte schon von Gerald Gigler, dem Leiter des „Referats für Innovations- und Kooperationsentwicklung im ländlichen Raum“, berichtet. (Siehe Eintrag #25!)

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Von ihm stammt der Satz: „Ich verstehe LEADER nicht als Förderungsinstrument. Es geht um das Initiieren eines Prozesses. Alle erfolgreichen Projekte Europas bestätigen das.“

Gigler hatte damals zu den Ambitionen der Leute aus der "Energie-Region" betont, "Energie" könne allein wohl nicht das Thema einer LEADER-Region sein, denn in diesem Zusammenhang müßten heute ALLE Regionen entsprechende Kompetenzen zeigen.

Und der Zeitungsbericht weist darauf hin, daß man im Raum Oststeiermark sich zur Themenfrage nicht gar so fit fühlt.

Hier wäre eine Chance, das Kunst- und Kulturthema zumindest als ein Teilthema einzubringen.


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[Fortsetzung im nächsten Eintrag!]


resethome
31•07