next code: flow / page #5 Statement
Von Martin Krusche
In Büchern versinken, auf der Strecke gehen, Filme
betrachten, Debatten führen, einer langen Erzählung nachhängen ... Als ich vor rund
drei Jahrzehnten dazu aufgebrochen bin, war ich vor allem Autor, machte im Umfeld des
Blues einige Abstecher in die Musikwelt, bereiste schließlich den Cyberspace
als einer der frühen Wegbereiter der Netzkultur-Szene Österreichs, kehrte daraus mit
klaren Intentionen in den Real-Raum zurück, um da nun in jenem Kräftspiel
aufzugehen, das Europa während der letzten 500 Jahre bewegt hat.
Nicht um von Westen nach Osten zu gelangen, oder umgekehrt,
nicht um fixe Positionen zu suchen. Ich hab auf meiner bisherigen Strecke erfahren: Das
in between ist keine bestimmte Stelle, schon gar nicht zwischen zwei Stühlen.
Es ist eher ein angemessener Zustand für einen
Künstler, sich den vielfältigen Einflüssen zu öffnen. Ein Geflecht von Relationen, in
denen verschiedene Gravitationsfelder Wirkung entfalten.
Zu solchen Wirkungen gehören die Werke anderer
Kunstschaffender. Aktuell hab ich Momente in Arbeiten von Ingmar Bergmann, Takeshi Kitano,
Akira Kurosawa und Ridley Scott aufgegriffen, sie mit eigenen Textfragmenten und Bildern
verwoben, während ich gerade beginne, manche meiner Arbeiten in den physischen Raum zu
erweitern.
Wasser, Holz und Glas sind Stoffe, die mich dabei
beschäftigen ... vor dem Hintergund eines Legendengewebes, das ich an drei Begriffen
festgemacht sehe: Erinnerung, Wahrheit und Vision; englischsprachig im Akronym MTV
verfangen: Memory, Vision, Truth. [link]
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