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Das magische Figurentheater des Andrea Cusumano
Von Walter Kratner

Natürlich wurzelt das heuer im Rahmen des bedeutenden internationalen Theaterfestivals in Gibellina erstaufgeführte Stück „Der bittere Glaube des Zauberers Cotrone" im traditionellen sizilianischen Marionettenspiel. Selbstverständlich bezieht die italienisch-britische Theatergruppe ihre Neubearbeitung des Dramas „Die Riesen vom Berge" von Luigi Pirandello auf den raffinierten Erneuerer klassischer Bühnentradition.

Und wie in Pirandellos unvollendet gebliebenen literarischen Vorlage aus dem Jahre 1936 vermischen sich Kunst, Wirklichkeit und Traum.

Hier findet Andrea Cusumano den Ausgangspunkt für seine assoziative Auseinandersetzung mit der Doppelbödigkeit von Schein und Sein, Denken und Tun, Glück und Unglück. Er entwirft dafür eine romantische Figuren- und Menschenwelt, um den Ideenkosmos seines Figurentheaters in lyrische Melancholie mit Musik zu hüllen.

In seiner dreiteiligen Theatercollage arbeitet Cusumano multimedial:Traditionelle Theaterformen streifen Bereiche der Bildenden Kunst und aus einer Verbindung der lebensgroßen Figuren mit Performance, Musik und Videokunst entstehen rätselhafte, beklemmende, wunderschöne Bilder, die auf einen Raum jenseits der Realität verweisen.

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Bleibt auch die resignative Erkenntnis Pirandellos bestehen, daß das Leben blind und unerbittlich über alles Denken hinwegflutet, blitzen in der Inszenierung Humor und Witz immer wieder auf – meist überraschend und angenehm selbstironisch. Ein modernes, fast surreales Märchen, das absolute Sogwirkung entfaltet.

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