[Vorlauf] Aus der Debatte
über die sich verändernden Verhältnisse zwischen "Stadt und Land",
"Zentrum und Provinz", "Ost und West" ergaben sich eine Reihe von
Überlegungen und Fragen, die ich per Video dokumentiert habe. Das liefert seinerseits die
Grundlage für eine weiterführende Veranstaltung.
Anschließend haben wir die Option des "divaniti" quasi maximal ausgelotet.
Auf dem Gehsteig vor der Apotheke waren Teppiche aufgelegt. [doku]
Der Targi Alhousseini Ibra (hier mit Dieter Spath) zeigte uns, wie sein Volk, die
Tuareg, den Tee zubereitet. So hatten wir in der Veranstaltungsserie die Kunst, die
Diskurse und das Leiblich-Sinnliche beisammen gehalten.
Einige Ausflüge in die Region eingeschlossen, wie hier zu Schloß Hainfeld. Dort
beginnt für uns gewissermaßen ein weiterführender Akzent des Themenbogens in der
Region. Ich habe Künstler aus dem Kosovo zu Gast, die im November in Gleisdorf ausstellen
werden. Wir sehen uns gemeinsam einige Ausstellungen an, denn es ist für sie ein
anregender Zugang, solche Beispiele kennen zu lernen, wo eben Gegenwartskunst auch abseits
der großen Zentren ihre Ort und Bedeutung findet.
Wir hätten diese Künstler freilich niemals herbringen können, wären
uns nicht KAFOR, CIMIK und das Österreichische Bundesheer zur Hand gegangen. Es ist
praktisch unmöglich, für die Leute Visa zu kriegen, wenn das jemand wie ich versuchen
würde. Und es sind auch eine Menge Kosten zu tragen.
Der Tierarzt Karl Bauer hat die Sache in Gang gebracht. Man sieht ihn hier
mit Oberst Hans Tomaschitz, welcher der erste KAFOR-Kommandant im Kosovo gewesen ist.
Bauer ist mit Rinderzucht befaßt, betreut einen einschlägigen Betrieb in einem
kosovarischen Städtchen und hat all die Stellen in Bewegung gebracht, dank derer die
kosovarischen Künstler nun hier sein können. Sie wurden samt ihren Werken mit einem
Hercules-Transporter eingeflogen.
Es ist für mich das bisher kurioseste Beispiel einer vielschichtigen
Kooperation, um einen Kunstakzent in Gleisdorf zu realisieren. Und ein weiterer Anlaß,
allfällige "Ost- West-Fragen" auch als "Nord-Süd-Fragen" zu
begreifen.
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