Der Gleisdorfer "Weltladen" hat sein neues Lokal bezogen, zu dem auch ein sehr
schöner Vorplatz gehört. Das ist wichtig, weil unsere kommende "Ost-West-Passage" mit dem
amerikanischen Singer-Songwritwer Chuck LeMonds eine äußerst sinnliche Ergänzung
bekommt. Eine Gruppe von Frauen aus Äthiopien wird uns zeigen, wie Kaffee im Rahmen einer
überlieferten Zeremonie zubereitet wird ... vom Rösten der Kaffeebohnen auf offenem
Feuer bis zum fertigen Getränk.
Ich war ich eben zu Besuch in den verborgenen Gewölben des
Elektronik-Musikers Winfried Ritsch. Die Werkstatt erstreckt sich über mehrere
verwinkelte Räume und ist nicht nur ein Ereignisort mit geschichtlicher Relevanz in
Sachen österreichischer Medienkunst, sondern auch ein Depot für inzwischen schon
historische Technologien.
Ritsch ist gerade dabei, einen Tabakstadel in Ilz für die "regionale
08" zu einem klingenden Instrument umzugestalten. Architektin Ursula Musil blickt ihm
dabei etwas über die Schulter, denn es muß ja als gesichert gelten, daß die Hütte
nicht aufgrund der verändernden Zugriffe unkontrolliert niedergeht.
Das neue Gleisdorfer "MIR", also "Museum im Rathaus",
ist der Ereignisort unserer ersten Station. Wir werden am 10. Juli die Ausstellung "augenhöhe" eröffnen. Dazu gehört
auch ein Auftritt der aus dem Kosovo stammenden Sängerin Irina Karamarkovic, die eben
in Laafeld vorbeigeschaut hat. Michael Petrowitsch (siehe dazu den vorigen Eintrag!) mailte mir:
Die Arbeiten an unserer Ausstellung bedingen einiges an handwerklichen
Fertigkeiten. Ein Bereich, in dem ich mit keinen besonderen Qualitäten aufwarten kann.
Ganz anders Peter Matzhold, der hier gerade ein paar Löcher in die Anlage bohrt.
Matzhold
gehört zu einer kleinen, weltweit gut überblickbaren Elite von Pfeifenschnitzern, die
äußerst exquisite Stücke anfertigen. Was bedeutet, er ist in feineren Arbeiten
geschult. Egal, es nimmt alles Form an und kommt an seine Plätze. (In der Mitte Linda
Maria Schwarz, rechts Renate Krammer.)
Ich drücke mich vorerst immer noch davor, meine Beiträge
herauszurücken. Wir haben diesen leisen Kummer vor Ort kurz erörtert, diese rasende
Unzufriedenheit mit jedem Ergebnis; was sich retrospektiv auch oft genug bestätigt: Nur
ein Bruchteil meiner Arbeiten hält stand und bleibt von der Entsorgung verschont. Darum
ist jede weitere Station so wichtig. Um neue Klarheiten zu schaffen ...
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