Die Statue des Bergmannes dominiert den Dorfplatz von Rudnik und war daher oft im
Zentrum unserer Bilder. Das Hotel im Hintergrund, als Ort der Annehmlichkeiten, hat keine
Spuren von den Mühen, welche diese Gegend bestimmt haben. Und in den Hügeln dahinter
sind die Spuren des Sezessionskrieges präsent.
Wir fanden es entsprechend sensationell, daß unten in Gornji Milanovac
noch solche Zeichen zu finden sind, die besagen, daß der Zutritt unter Waffen verboten
ist. Da befiel uns eine Touristen-Lustigkeit rund um die ausgestrichene Knarre, eine
Angelegenheit, von der wir zum Glück keine genauere Ahnung haben.
Die Ausstellungsarbeit an der Biennale war noch eine Weile in aller
Heftigkeit am Laufen, während wir uns in der Gegend umtrieben und an den Themen zu tun
hatten, die nun auch in die Station "augenhöhe"
einfließen.
Fotograf Gerhard Gross hat sich hier kurz historischen Momenten gewidmet. Tito. Das ist
uns allen letztlich ein unklares geschichtliches Phänomen. Exponiertester Mann einer
Situation, die unter den "Westlern" bis heute noch vielfach nicht entsprechend
wahrgenommen wird: Daß Jugoslawien genau KEIN Ostblockstaat war, weil es nicht dem
"Warschauer Pakt" angehörte, sondern sich von Moskau losgesagt hatte, um
blockfrei zu bleiben.
Ich fand in den Straßen der Stadt Belege einer trivialeren Abteilung der
Historiographie. Der "Fica" läuft dort noch im Alltag. Der Zastava als
Lizenzbau des 600er Fiat, der bei uns längst in Vergessenheit geriet. Jener konstruktive
Zwischenschritt, ohne den es nicht zu jenem Fiat nuova 500 hätte kommen können, der
Automobil- und Kulturgeschichte ist.
[>>idem na divan<<]