Es gab zur Zeit gerade kein Sonderangebot für komfortabel Limousinen, also buchten wir
eines der Shuttles, wie sie ungezählt zwischen dem Balkan und den nördlicheren Regionen
kursieren. Im riesigen Schweden kennt man das ähnlich. Dort sind es freilich große
Vehikel, halb Reisebus, halb Frachter, um Menschen und Güter an ihre Ziele zu bringen.
Hier sind die Kisten etwas handlicher, aber immer noch so groß, daß es etliche Zeit
braucht, bis die Kälte des frühen Morgens nach draußen verbannt bleibt. Man zieht sich
also für den Auftakt besser warm an. Außerdem ist es von Vorteil, wenn man wenigstens
als junger Mensch gelegentlich etwas rauhere Fahrstile kennengelernt hat. Wie es mir mein
Bruder beibrachte, der mit einem voll beladenen Kastenwagen immer noch schneller jede
Kurvenlage durchfuhr als ich mit meinen flottesten PKWs. Michl meinte dazu damals bloß:
"Man darf halt keine Angst vor dem Sterben haben."
Ein Motto, dem Künstlerin Petra Maitz (links) definitiv nichts abgewinnen konnte.
Weshalb sie etwa ein Viertelstündchen nach der österreichisch-ungarischen Grenze die
Reise aufgab und den Rückweg antrat. Kuratorin Mirjana Selakov (rechts) übernahm es
noch, von ihr schöne Grüße nach Serbien zu überbringen, dann trennten sich unsere
Wege.
Zwischen den beiden Frauen ist im Hintergrund übrigens Vera Agelijc aus Montenegro zu
erkennen, die uns bei "next code: coffee" mit Kaffee und Ratluk bewirtet hatte.
[link] Auf der Rückreise aus
Gornji Milanovac sollte sie uns mit einem ausgezeichneten Bestand an gut gekühltem Bier
aus Montenegro versorgen, das wir aus Rücksicht auf die politische Lage nur im
Flüsterton erwähnten und "Sezessionsbier" nannten. (Kosovarisches Bier wäre
momentan definitiv NICHT in Frage gekommen.)
Die Tour über die Dörfer ist voller schöner Impressionen, wobei ich allerdings sehr
für jene anfällig bin, die sich auf kräftige Motorisierung stützen. Wie diese
zweisitzige Trainer-Version eines russischen Jagdflugzeuges aus vergangenen Zeiten. In
meinen Kindertagen hatten wir solches Fluggerät "Düsenjäger" genannt, was auf
eine damals noch starke Präsenz von Propellermaschinen hinwies, von denen die
"Jets" unterschieden sein wollten.
Dinner in Ungarn. Was davor ein Fisch gewesen war, hatte auf dem Teller von ILA
fröhliche Spuren hinterlassen und endlich mußte nicht mehr erklärt werden, welche
Köstlichkeit "opska salata" sein kann.
Zapadne Kapije Beograda, das "Westliche Stadttor Beograds", markierte einen
wichtigen Punkt unserer Route ...
[>>idem na divan<<]