next code: divan / note  #14

Der Fotograf Gerhard Gross sollte später sagen, diese Reise sei wie ein gelebter Road-Movie gewesen. Tako je! So ist es!

Sieben Uhr morgens war der nötige Zeitpunkt für den Start, um die erforderlichen Wegmarken halbwegs plangemäß zu erreichen. Unser Ziel war die "9. internationale Biennale für Kunstminiaturen" in Gornji Milanovac. West-Serbien. Die Route über Ungarn.

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Regina Peier und Gerhard Gross

Es gab zur Zeit gerade kein Sonderangebot für komfortabel Limousinen, also buchten wir eines der Shuttles, wie sie ungezählt zwischen dem Balkan und den nördlicheren Regionen kursieren. Im riesigen Schweden kennt man das ähnlich. Dort sind es freilich große Vehikel, halb Reisebus, halb Frachter, um Menschen und Güter an ihre Ziele zu bringen.

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Hier sind die Kisten etwas handlicher, aber immer noch so groß, daß es etliche Zeit braucht, bis die Kälte des frühen Morgens nach draußen verbannt bleibt. Man zieht sich also für den Auftakt besser warm an. Außerdem ist es von Vorteil, wenn man wenigstens als junger Mensch gelegentlich etwas rauhere Fahrstile kennengelernt hat. Wie es mir mein Bruder beibrachte, der mit einem voll beladenen Kastenwagen immer noch schneller jede Kurvenlage durchfuhr als ich mit meinen flottesten PKWs. Michl meinte dazu damals bloß: "Man darf halt keine Angst vor dem Sterben haben."

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Ein Motto, dem Künstlerin Petra Maitz (links) definitiv nichts abgewinnen konnte. Weshalb sie etwa ein Viertelstündchen nach der österreichisch-ungarischen Grenze die Reise aufgab und den Rückweg antrat. Kuratorin Mirjana Selakov (rechts) übernahm es noch, von ihr schöne Grüße nach Serbien zu überbringen, dann trennten sich unsere Wege.

Zwischen den beiden Frauen ist im Hintergrund übrigens Vera Agelijc aus Montenegro zu erkennen, die uns bei "next code: coffee" mit Kaffee und Ratluk bewirtet hatte. [link] Auf der Rückreise aus Gornji Milanovac sollte sie uns mit einem ausgezeichneten Bestand an gut gekühltem Bier aus Montenegro versorgen, das wir aus Rücksicht auf die politische Lage nur im Flüsterton erwähnten und "Sezessionsbier" nannten. (Kosovarisches Bier wäre momentan definitiv NICHT in Frage gekommen.)

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Die Tour über die Dörfer ist voller schöner Impressionen, wobei ich allerdings sehr für jene anfällig bin, die sich auf kräftige Motorisierung stützen. Wie diese zweisitzige Trainer-Version eines russischen Jagdflugzeuges aus vergangenen Zeiten. In meinen Kindertagen hatten wir solches Fluggerät "Düsenjäger" genannt, was auf eine damals noch starke Präsenz von Propellermaschinen hinwies, von denen die "Jets" unterschieden sein wollten.

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Dinner in Ungarn. Was davor ein Fisch gewesen war, hatte auf dem Teller von ILA fröhliche Spuren hinterlassen und endlich mußte nicht mehr erklärt werden, welche Köstlichkeit "šopska salata" sein kann.

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Zapadne Kapije Beograda, das "Westliche Stadttor Beograds", markierte einen wichtigen Punkt unserer Route ...

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18•08