Und so wird die Sache laufen. Alles klar? Klar! ...
Kleiner Scherz! Das sind Notizen aus einem Gespräch mit Künstlerin
Angelika Haas. Wir waren beim Ehepaar Schwarz zu Besuch gewesen. (Siehe den vorigen Eintrag!) Da blieb nun hinterher zu bereden,
welche Schritte dem folgen sollen. Als EINE der Ereignisebenen dieses Projektes, das sich
im April 2008 im Weizer "Weberhaus" öffentlich manifestieren soll.
Diesem vormittäglichen Gespräch vom 20. Dezember (in
Gleisdorf) folgte abends ein weiteres Gespräch in Kumberg. Dabei ging es um Konsens für
den Auftakt zur ANDEREN Ereignisebene. Im Atelier von Renate Krammer (oben) liegt
einer der Bezugspunkte dieser Geschichte.
Bloß eine kurze Wegstrecke von da entfernt lebt Linda Maria Schwarz, die
einen Bezugspunkt im Kontrast dazu markieren wird. Während Krammer dem Graphischen
intensiv verbunden ist, widmet sich Schwarz expressiver Malerei, aber auch Skulpturen.
Die Puppemspielerin Elfi Scharf bringt in unsere Gemeinsamkeit noch eine
ganz andere Dimension ein. Dieses Projekt führt also von der "Flachware" ;-)))
der Bildwelten schrittweise in's Körperliche, in Räume und Prozesse. Im Augenblick fehlt
noch ein Auftakt-Gespräch mit Kunsthistorikern Mirjana Selakov, die das ganze Projekt
quasi als teilnehmende Beobachterin begleiten wird. Und von der Metaebene her kommt auch
der Philosoph Erwin Fiala in's Spiel.
Das kuriose Format der oben gezeigten Bilder kommt daher, daß ich
begonnen habe, Video als zusätzliche mediale Ebene einzuziehen. Film schafft für mich
ein sehr wesentliches Referenzsystem, ich bin eine Art "Filmversessener".
So wird zum Beispiel dieser Szene noch einige Bedeutung zukommen. In der
Mitte sieht man Michel Piccoli in der Rolle des Schriftstellers Paul Javal. Rechts der
Regisseur Fritz Lang (der sich hier selbst spielt), während er Bert Brecht zitiert. Der
Film "Die Verachtung",
nach einem Roman von Alberto Moravia, stammt von Jean-Luc Godard.
(Im Hintergrund kann man ein Plakat des Howard Hawks-Filmes "Hatari" entdecken,
das auch an anderer Stelle in Godards Werk ein Stück Hintergrundfolie abgibt. Also:
Kontext bis über beide Ohren.)
Die Geschichte spielt zu ihrem Ende hin auf Capri, wo die Handlung rund um
die Verfilmung der Odyssee wesentlich bei und in der atemberaubenden "Casa Malaparte"
stattfindet. Dieses Anwesen hatte sich der Autor Curzio Malaparte vom Architekten
Adalberto Libera bauen lassen. (Libera war dem italienischen Faschismus nahe.)
Diese kleine Skizze soll veranschaulichen, was ich mit "Referenzsystem"
meine, welche Art von Verstrickungen der Geschichten mir liegt. Man ahnt nun vielleicht,
es beeindruckt mich reichlich wenig, wenn jemand zur laufenden Arbeit eventuell
feststellen muß: Ach, dies ist ja nichts Neues. Und sowas habe ich auch schon wo gesehen.
Wen schert's?
Die Verstrickungen. Die Vorleistungen anderer. Was einen erreicht,
berührt, beeindruckt, was einem auffällt und was einem zufällt, was sich hier und da in
den Alltag drängt, was sich zu einem besonderen Moment verdichtet, all das kann einen in
künstlerischer Praxis beschäftigen. Wie sollte es anders sein?