Grundlegendes. Und die Vorstellung von einer "großen
Unterbrechung", die gleichermaßen Quelle und Ziel für eine Reihe von Gedanken ist.
Dazu die Annahme, daß in unseren vertrauten Codes sich erhebliche Verschiebungen in
Bewegung gesetzt haben. Mit welchem "Zeichensatz" ließe sich darin ein
Orientierungspunkt zeichnen?
Das Weiß als ein weißes Rauschen und als die Präsenz aller
Spektralfarben ist kein Abbild, sondern Hinweis auf etwas, das nicht da ist. Es ist ein
Platzhalter, markiert eine Position, an der nicht ein Ding dingfest gemacht wird, sondern
eine Annahme oder ein Glaubensgegenstand markiert wird.
Wie das Gold, das ebenso eigentlich keine Farbe ist, sondern etwa in Ikonen
Abwesendes, genauer: Außerirdisches andeutet, aber nicht darstellt oder
repräsentiert.
Weiß und Gold bieten sich in so einem Zusammenhang den Sinnen an, um auf etwas zu
verweisen, das sich einer sinnlichen Wahrnehmung entzieht. So gesehen werden mit Weiß und
Gold Grenzen kenntlich gemacht, hinter denen wir nichts zu verhandeln haben.
Das sind für mich sehr anziehende Motive, wo ich versuche, in unseren vertrauten Codes
eine Position zu finden und zu zeigen, die von einem höchsten Maß an Reduktion geprägt
ist. Eine Art von Wegmarke, die sich als Ausgangspunkt eignen würde, die eine minimierte
Botschaft enthält, in der ein großer Teil menschlicher Kulturen Schnittstellen finden
würde.
Also habe ich die Abstraktion noch ein Stück zurückgenommen und auf eine
sinnlich-leiblich Ebene gehoben. Das Ergebnis dieses Versuchs ist ein Ensemble von Milch
und Honig in Glas auf Sand, vorzugsweise in Erde gebettet.
Zum Nachdenken über diese Zusammenhänge gehört auch ein Satz des Malers
Hannes Schwarz aus einem Gespräch über sein Leben. Die 30 Sekunden lange Videosequenz
ist HIER als WMV-Datei (600 kb) downloadbar.