Die große Unterbrechung
im Rahmen von next code: break
Das Projekt basiert auf einem Dialog zweier sehr unterschiedlicher Künstler. Der
führt einerseits zu einem Ensemble von Kunstwerken, das gezeigt werden wird. Der ist
andererseits an ein Diskursfeld adressiert, bei dem Schnittstellen geschaffen
werden sollen. An diesen Schnittstellen können andere Personen und Initiativen thematisch
andocken.
Die große Unterbrechung als die maximale Verlangsamung, in der ein Leben
endet, steht im Fokus eines künstlerischen Vorhabens, das einem scheinbaren
Widersprüchlichkeit gewidmet ist. Da klingen Mysterium und Tabu gleichermaßen an, beides
hat enorme Anziehungskraft, verleitet Menschen aber auch, sich davon abzuwenden.
Martin Krusche geht in seinem Konzept von der Annahme aus, daß die Befassung mit
diesem Themenfeld ein gemeinsames Quellgebiet von Leben und Kunst berührt.
Der Zusammenhang läßt sich folgendermaßen skizzieren:
Die eigene Sterblichkeit zu begreifen verlangt diese Realität anzunehmen. Um aber
daraus keine quasi alltägliche Unruhe zu beziehen, muß diese Klarheit transzendiert
werden. Wer das erreicht, in welcher individuellen Variante auch immer, drückt damit
unter anderem einen Status aus, den Krusche für eine Mindestbasis relevanter
künstlerischer Arbeit hält.
Darin klingt also ein persönliches künstlerisches Credo an, das auf verschiedene
Grundsatzfragen angewandt werden kann. Das oben betonte gemeinsame Quellgebiet
von Leben und Kunst drückt eine Auffassung aus, in der Kunst und Leben als
eng verwobene Kategorien verstanden werden.
So berühren sich die Ideen von Göttlichkeit und Kunst ganz
unabhängig davon, welche Ideologie gerade dominiert. Entsprechend konsequent hat dieses
Vorhaben fixe Verzweigungen, die Verbindungen von künstlerischer Praxis und diversen
sozialen Agenda gewährleisten. Nicht zwingend als Inhalt des künstlerischen Tuns,
sondern auf einer eigenen Ebene des Projektes.
Es gibt also Die große Unterbrechung als einen Anteil der Kunst, zu dem
der Künstler Walter Kratner Krusches Einladung angenommen hat. Es gibt mit next
code: break eine nächste Ereignisebene, auf der dieser Kunstteil mit
sozialen Optionen aus der Region eine gemeinsame Bühne finden kann.
All das steht im größeren Zusammenhang des mehrjährigen Projektes next
code.
Die große Unterbrechung hat eben mit der Eröffnung des Dialoges zwischen
Krusche und Kratner begonnen, zielt mit einem primären künstlerischen Ergebnis auf die
Erarbeitung eines Beitrages für das oststeirische Kunstfestival auf.draht im
Jahr 2009.
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martin krusche