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Ornamentale Abstraktionen
SPLITTERWERK

Seit Beginn 2000 entwickeln SPLITTERWERK mit ihren „Ornamentalen Abstraktionen“ eine weitere Vorgehensweise in ihrer Bildproduktion. Sie ersetzen die verschieden großen Druckrasterpunkte ihrer früheren Arbeiten durch maßstäblich unterschiedliche Figuren, die Punktrasterdichte regeln sie durch die Abstände zwischen diesen Figuren und bewältigen die unendliche Wiederholung der Raster durch den Einsatz von Rapporten. Zu den in den „plots & prints“ der 90-er noch alleine vorherrschenden flächigen Abstraktionen, kommen Darstellungen von Bildmotiven verschiedenster Herkunft. Es entstehen gleichzeitig eine Vielzahl an Serien, deren Motive von Ikonen der Kunstgeschichte stammen, weiter unterteilbar in Gattungen wie Portrait, Landschaft und Stillleben als auch in Epochen und Stilrichtungen wie Renaissance, Barock oder Impressionismus, De Stijl oder Pop Art und differenziert nach Maler wie z.B. Vermeer, Kandinsky oder Picasso.

Ein besonderer Fokus fällt dabei auf die verschiedensten Ausformungen der Abstrakten bzw. gegenstandslosen Malerei, da SPLITTERWERKs Vorliebe für Ornamente eine weitere und bislang wenig beachtete Spielrichtung des Abstraktionsprozesses ermöglicht. Als Motive dienen SPLITTERWERK jedoch gleichrangig auch Postkarten, Flaggen oder auch Portraitfotos von medial präsenten Persönlichkeiten aus der ferneren und näheren Geschichte oder aus aktuellem Anlass. So sind Bearbeitungen von Ikonen wie Leonardos „Mona Lisa“ und Warhols „Marilyn“ neben Kahlos Selbstportraits, Manets Frühstück, Förgs Neoabstrakte Bildzitate auch Portraits von Medienstars wie Zaha Hadid, Elfriede Jelinek oder Madonna zu sehen. Den Motiven wird durch die Gleichzeitigkeit des Nebeneinanders die ursprüngliche Bedeutung genommen, sie werden aus ihrer Geschichte gerissen und letztendlich auch vom Kontext befreit. Es entstehen quer durch alle Stile, Zeiten, Motive und Künstler für Konzipient und Rezipient neue Bezüge und Relationen.

Erst dann, wenn man bei den Tafelbildern durch das Ornament aus Tier- und Pflanzenfiguren hindurch sieht, ist das ursprüngliche Motiv, das als Vorlage diente, zu erkennen. Zusätzlich zu dieser Dynamik entstehen abhängig von der Entfernung zum Tafelbild performative Bilderlebnisse, die je nach Betrachterstandpunkt, mehr das Bildmotiv oder die Figuren des Ornaments in den Fordergrund stellen. Dabei tritt der symbolisch allegorische Charakter zugunsten seiner präsentischen Effekte des Rapports in den Hintergrund. Wie schon in den „plots & prints“ ist auch in den „Ornamentalen Abstraktionen“ für SPLITTERWERK die Bearbeitung von Symmetrien, Frequenzen der Wiederholung, Abstände und Verhältnisse von entscheidender Wichtigkeit in ihrer Produktion von Tafelbildern, nicht aber der Verweis auf Abwesendes, der für seine BetrachterInnen Bedeutung prozessiert und den SPLITTERWERK für ihre Arbeiten zur Gänze ablehnen.


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