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Aussendungen
(Einen Verteiler aufbauen)

Werden Sie nicht selbst zum Spammer. Auch wenn Sie Ihr Informationsangebot für wichtig halten. Schicken Sie es nur jenen, die diese Einschätzung teilen: daß es wichtig ist. Dazu muß man aber FRAGEN. Sonst erfährt man es ja nicht.

“To be removed, click on the following link and follow the instructions.”
Das heißt etwa: „Um von der Liste gelöscht zu werden, klicken Sie den folgenden Link an und folgen Sie den Instruktionen.“

Ja Wirklich? Das darf ich tun, obwohl ich um Zusendung gar nicht gebeten habe? Mich macht sowas wütend. Nicht nur, wenn ich solche Post von beliebigen Spammern erhalte, die derlei Meldungen ohnehin nicht ernst meinen. Denn da wird so ein „click on the following link and follow the instructions” nur genutzt, um sich der wertvollen Adresse zu versichern. Sozusagen ein Gegencheck.

Mich ärgert es grundsätzlich. Ich meine: warum soll ich mir aus allen Orten Österreichs irgendwelche Infos zustellen lassen, die mir meine Mailbox zumüllen, bloß weil irgendwelche Absender glauben, daß ich ihre Nachricht unbedingt erhalten muß? Ich will das nicht! Nicht so!

Wer mich ungebeten in eine Mailingliste einschreibt, wer seine Post mit dem Hinweis versieht: „Falls Sie dieses Mailing nicht erhalten möchten, schreiben Sie mir“, hat sich bei mir schon zu drei Vierteln disqualifiziert und wird meine Aufmerksamkeit bloß noch retten, wenn die erste Zusendung dieser Art für mich tatsächlich höchst interessant ist.

Ich empfehle zum Aufbau eines Info-Verteilers diese Vorgangsweise: schreiben Sie eine Mail, in der kurz erläutert wird, warum der Verteiler besteht. Dazu fügen sie den Vorschlag: „Ich möchte Dich / Sie gerne in diesen Verteiler eintragen. Bist Du / sind Sie damit einverstanden?“

Damit werden Sie von Anfang an keine so lange Liste haben, wie sie sich aus ungebetenen Aussendungen ergibt. Weil manche nicht antworten oder ablehen. Respektieren Sie das!

• Kommunikation ohne Einverständnis ist ein Widerspruch in sich.
• Wer nicht antwortet, ist sowieso eine tote Adresse für Ihre Informationen.
• Menschen wollen meist gefragt werden. Wer das ernst nimmt, empfiehlt sich damit als Quelle von Qualität.

Fragen Sie sich doch selbst, wie es Ihnen mit aufdringlicher Werbung geht. Und Sie bekommen eine Ahnung, was Sie Ihrem Umfeld zumuten, wenn Sie da rücksichtslos agieren. Geschäftsleute, die das Internet immer noch als Goldgräber-Sektion verstehen, behaupten großen Unfug, der sich auf das Spam-Aufkommen beunruhigend auswirkt:

>>Have You Been Paying Attention to the Newest Internet Advertising Trend?<<
Hier wird der “neueste Werbetrend im Internet” behauptet.

>>Have You Considered the Most Profitable Form of Internet Advertising on the Internet Today?<<
Die profitabelste Form von Werbung.

>>20,000,000 Businesses Come Online Every Single Day Looking to Reach Your Potential Customers.<<

mail02.jpg (11212 Byte)

Bravobravobravo! Sie haben täglich 20 Millionen potentielle Kunden im Web. (Diese Behauptung ist natürlich Schwachsinn.)

>>If You Don't Broadcast Email Advertise to Your Potential Customers, Your Competition Will!<<
Der Anbieter behauptet: “Wenn Sie Ihre potentiellen Kunden nicht per Broadcast-Emailwerbung ansprechen, wird es Ihre Konkurrenz tun.“

Broadcasting ist ein „Uraltprinzip“ der Kommunikation. So wie Radio: EIN Sender, aber Millionen Empfänger. Kompetente Nutzung des Internet heißt ja genau NICHT stures Broadcasting. Die Menschen entwickeln immer mehr Aversionen gegen solches „Flächenbombardement“.

>>BROADCAST EMAIL / Advertise to 28 Million People for $1,250 / => $149 TODAY ONLY - Monday, August 25th < =<<
Toll! Rücken Sie 1.250 Dollar raus, ausnahmsweise am heutigen Tag nur 149 Dollar, und sie können 28 Millionen Menschen ankeilen. Sie wissen zwar nicht WEN Sie da erreichen, WO diese Menschen leben, WELCHE Sprache sie sprechen und WAS für Interessen diese Menschen haben, aber es ist ihnen gelungen, einem Millionenpublikum auf die Nerven zu gehen.

>>Receive a Minimum of a 400% Increase in Sales and a Minimum of 750,000 Web Site Hits Within 10 Days Guaranteed or Your Money Back.<<
Ein Minimum an 400 Prozent Zuwachs im Verkauf und ein Minimum von 750.000 Hits auf Ihrer Website in nur zehn Tagen. Oder Geld zurück. Na, ich garantiere Ihnen der einzige, der da ein gutes Geschäft macht, ist der Anbieter solchen Unfugs, wenn er genug Deppen findet. (Ihr Geld sehen Sie unter Garantie nie wieder.)

Broadcasting? Tun Sie es nicht. Fragen Sie Ihre Leute, ob Sie von Ihnen regelmäßige nformationen erhalten möchten. Diese Art der Achtsamkeit hebt die Qualität Ihtrer Community.

Übrigens:
Unerwünschte Werbung durch Email, SMS oder Fax? Man kann Anzeigen an das Fernmeldebüro für Steiermark und Kärnten erstatten: fb.graz@bmvit.gv.at

Name, Adresse und Telefonnummer angeben. Gemeinsam mit der Erklärung, daß man eine Einwilligung für die Messages nicht erteilt, bzw. widerrufen hat.

Das macht allerdings nur Sinn, wenn es sich um erreichbare Absender handelt. Das internationale Broadcast-Spamming muß man vorerst wohl einfach aussitzen.

[martin krusche]

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