Schuh in der Tür
(Korrespondenz mit der Keule?)
Rege Korrespondenz unter mehreren
Menschen wird im Web über verschiedene Arten von Adreßlisten abgewickelt. Das ist
praktisch, hat aber auch einige Tücken.
Die Korrespondenz einer lebhaften
Gruppe kann sehr rasch zu einem Aufkommen an täglichen Emails führen, welches von vielen
Menschen als Flut und Belastung empfunden wird.
Als Mitglied einer von Software
verwalteten Mailinglist kann man dieses Aufkommen verringern, indem man sich nur
Zusammenfassungen zustellen läßt. Oder sich schlimmstenfalls abmeldet. Man entscheidet
selbst.
In frühen Entwicklungsstadien
solcher Interessensgemeinschaften läuft die Kommunikation meist erst einmal über
persönlich adressierte Mails, bei der die AdressatInnen nicht gefragt wurden, ob sie in
einer Liste stehen wollen.
Ich denke, Freundschaften halten
besser, wenn man die Kommunikationswünsche seines Gegenübers nicht ignoriert. Und wer
liest schon unerwünschte Post? Wer läßt sich schon gegen Widerstände für ein Vorhaben
gewinnen? Aufgezwungene Post bringt keinerlei Informationen ins Ziel.
Hier ein wenig Originalton zur Sache:
Leute! Paul mailte mir:
>>Ich bitte, mich von der Mailing-Liste zu streichen. Bitte um Verständnis.
Danke.<<
seid so gut, bei antworten seine adresse verläßlich aus dem adreßfeld zu löschen -
hier ist es schon geschehn.
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Lieber Horst!
Bitte schick mir keine mails mehr zu Netzkunst und Co... ich kann nichts anfangen damit,
danke.
Liebe Grüße, Gerti
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Liebste Gerti,
wärst Du auf meine Party gekommen, wüsstest Du jetzt etwas mit Netzkunst anzufangen.
Flora ist es jedenfalls so ergangen. Ich nehme Dich selbstverständlich gern aus dem
Verteiler heraus und rate Dir, bei irgendwelcher elektrischen Werbepost, welche Dich noch
erreichen sollte, einfach die Löschtaste zu drücken. Bei mir steht Entf drauf. Ich will
ab jetzt von einem offenen Verteiler wegkommen, - wir sind ja kein Lehrerkollegium - ,
damit auf dieser elektrischen Party nicht mehr alle glauben, voneinander wissen zu
müssen, und ich werde daher eine Netzkunst-Newsletter installieren. Ich hoffe, Du bist
wenigstens da bei.
Liebe Grüße,
Dein Horst.
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ich halte es für anmaßend, auf die
bitte, mich aus dem verteiler zu streichen, so zu reagieren. ich habe keine lust, wegen
jedem furz der in diesem diskurs gelassen (und sei er noch so geistvoll) auch nur die
löschtaste zu bemühen.
bitte streich mich aus dem verteiler!
florian
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Liebe Leute, löscht ihr bitte aus euerer
Databasis meine e-mail Adresse aus, weil ich sehr selten zu Hause bin. In Ausland habe ich
andere Sorgen.
Danke!
Sascha
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Sascha ist einer von uns und schon
zweimal Ausländer. Bitte nicht löschen.
Amen. Horst.
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mein lieba horst!
>>Sascha ist einer von uns und schon zweimal Ausländer. Bitte nicht
löschen.<<
ich finde es nicht smart, jemandes wunsch da zu übersteuern. und du hast den vermutlich
sinnvolleren arbeitsansatz eh schon angerissen:
a) einen newsletter für die community.
b) dieses mailing für jene, die laufend dranbleiben und mitarbeitern wollen. |
ich denk, wir sollen uns hüten, unter
uns broadcasting-manieren einzuführen.
ich fürchte, damit verliert man leute in projekten eher, als sie zu
gewinnen.
:-))
m.
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ich bin ja auch nicht gerade von
unnötiger dezenz angekränkelt, aber wünsche nach privatsphäre sind the holiest
thing!!!
mi.
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>>Hast du ein Problem, einfach
Löschtaste drücken. Funktioniert immer, nur nicht im Straßenverkehr.<<
tja.
nun mailte mir bertl
>>Lieber Martin Krusche, / bitte
nimm ich aus dem Verteiler, diese Wucht schaff ich nicht mehr. / Persönliche Mitteilungen
weiterhin erwünscht. / Ciao / Bertl<<
ist mir langsam unangenehm, daß ich hier
als der dafür zuständige angesprochen werd. ICH BINS NICHT.
die mail von bertl spricht sehr fürs splitting:
*) mailings im engeren kreis.
*) newsletter.
es bleibt ja unabänderlich:
wer etwas nicht haben will, wirds nicht rezipieren, wenns aufn tisch flattert. und das
will in belangen der netzkultur wohl beachtet werden. auch wenn löschen leicht geht.
außerdem: es sind trotzdem generierte kosten. die sich weltweit ganz schön summieren.
zur freude der provider. (zur postwurfsendung sagen wir ja auch nicht: kannst es ja zum
altpapier schleppen.)
bussi!
der krusche
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bitte tut mir einen gefallen und streicht
mich aus dem verteiler. why? weil mein kleiner yahoo-speicher ganz schnell voll ist und
weil ich außerdem ehrlich xagt nicht zeit habe & lust verspüre eure ergüsse kreuz
& quer zu lesen. also, bitte, bitte keine mails mehr an mich. es reicht, wenn ich ab
& zu den stand der dinge bei horst erfrage oder am bach sitzend erfahre...
franz
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Lieber Horst, lieber Martin.
ich darf einige (von mir so gedachten) Optimierungen vorschlagen:
1. die kreuz und quer laufenden eigentlich privaten Mitteilungen sollten auf die direkte
Kommunikation eingeschränkt werden, und an der "Versuppung" bist auch Du nicht
so unschuldig, Horst!
2. Nachrichten, Beschreibungen oder was immer an alle Interessenten gedacht ist sollten
über das Netz nur angekündigt werden: sodaß es den Empfängern freisteht, die
"Nachrichten" selbst aufzurufen. Damit wäre auch das ständige Betteln um
Abschalten der Adressen beendet, denn gegen eine Zeile Mitteilung kann niemand etwas
haben!
3. Bitte um eine exakte Liste der "MitarbeiterInnen" an unserem Projekt, damit
ich meine Ergüsse zielsicher absenden kann. Bis dato sind mir die Personen ausser Euren
Wesenheiten unbekannt geblieben.
4. Nach wie vor bitte ich um Löschung der vorhergegehenden Antworten etc, denn das ist
wirklich äusserst beschwerlich. Wenn es jemand so gut macht wie Martin, der wirklich kurz
als Kommentar oder Abwehr auf etwas eingeht, wäre es eh' O.K., oder?
Ich bin halt ein echter Pragmatiker und würde mich mehr über Mitteilungen über konkrete
Haltepunkte des Theaters freuen!
Ich denke schon daran, daß das Projekt aus dem Mieten von einer entsprechenden Anzahl von
Kutschen bestehen sollte, die die einzelnen Ereignis-Locations aufsuchen könnten. Wer
soll auch die Kalkulation für das alles vorbereiten? Ich habe das gelernt.
Herzlichst Euer Florian aus Wien
[martin krusche] |