Der kurze Sommer des Automobils / Seite 20

Langsam nehmen Rückmeldungen zu. Das hat seine privaten Momente, die dann etwa via Facebook etwas Öffentlichkeit bekommen. Das tut sich auch via konventionelle Medien auf. Das Buch ist somit Anlaß für weiterführende Plaudereien, Erörterungen, Betrachtungen.

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Es gehört zum Geschäft, sich um Berichte in traditionellen Medien zu bemühen. Das hat übrigens einen sehr speziellen Nutzen. Im Web diffusieren die Quellen, Gerüchte werden produziert und im Kreis geschickt. Die Browser-Algorithmen schicken uns, je nach bisherigen Surfgewohnheiten, in Filter-Blasen, wo einem von hausaus vor allem das gezeigt wird, was einen ohnehin interessiert.

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Das bedeutet, Social Media sind keine sehr gute Quelle für Spezielles. Da hat eine herkömmliche Redaktion mit einem versierten journalistischen Team ganz anderes Gewicht.

Auch ein Verlagshaus wiegt nach wie vor, wo einzelne Persönlichkeiten Entscheidungen treffen und nicht die Software. Erst in den Debatten verschiedener engagierter Leute in ganz verschiedenen Positionen entstehen interessante Informationsangebote, die zu Wissen verarbeitet werden können.

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Quelle: Der Standard vom 5.8.2016

Zugleich bedeuten natürlich Rezensionen in gut eingeführten Blättern immer noch eine Referenz, für die wir vorerst noch keinen Ersatz kennen. Paßt so, denn ich finde die Wechselspiele zwischen verschiedenen Medientypen sehr anregend.

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Quelle: Tiroler Tageszeiung vom 6.6.2016

Dazu kommt, daß die Arbeit weitergeht, daß mir mein Alltag als Automobil-Paparazzo stets neue Schätze in den Weg legt. Ich bin ja nicht bloß Bücherwurm, sondern auch Flaneur. Meine Wege führen mich manchmal, wie eben, mit nackten Waden über Brennessel-Böschungen und auf ähnlich belebte Terrains.

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Stets aber geht es dabei zuerst aus der Stadt hinaus. Wo aber noch flache Fläche besteht, können Supersportler abgestellt werden, die man allein schon wegen ihrer geringen Bodenfreiheit eher nicht auf einer Wiese parken würde.

So nun auf meinem heutigen Weg ein McLaren MP4-12C. Der glänzende Lack ist ein Problem, denn darin spiegelt sich die ganze Umgebung, was die Konturen des Wagens verwischt; überdies in solcher Batmobil-Färbung.

Dieses Projekt 4 von McLaren ist um ein 80 Kilo leichtes Karbon-Monocoque hrum gebaut. Die Hütte muß ja im 600 PS-Bereich standhalten. Unser Land ist ein Freilichtmuseum der Mobilitätsgeschichte. So eine Fuhre findet man gewöhnlich ja nirgends und dann eben doch plötzlich hier oder da.


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