Im Bereich der einspurigen Fahrzeuge hatte etwa das Steyr Waffenrad, auch in
der späteren Version von Puch, neue Felder eröffnet. Diese stabilen Fahrzeuge
waren quasi eine Vorstufe zur Motorisierung. Der nächste Sprung zeigt uns dann kein
preiswertes Motorrad, sondern ein Fahrrad mit "Hilfsmotor".
Hier ein prominentes Beispiel aus österreichischer Produktion: Sammler Bernhard Lagler
hat mir ein HMW Austria mit Fuchs-Motor zur Verfügung gestellt. Hätte
es zu der Zeit nicht schon die technisch weit anspruchsvollere Puch Styriette aus
den 1930ern gegeben, man könnte darin das heimische "Proto-Moped" sehen;
zumal es MOtor und PEDale so anschaulich verbindet.
In der Gleisdorfer Galerie "einraum" finden Sie nun die gesamte
Verlaufsgeschichte an einigen markanten Beispielen dargestellt. Rechts vorne (von außen
gesehen also links) steht das HMW mit der (im Vergleich zu Fahrrädern)
mächtigen Gabel und dem sehr robustem Rahmen.
Daneben die klassische "Stangel-Puch", ein rotes Export-Modell aus
dem Bestand von Josef Laller. Postler-Moped, Maurer-Bock, Einsitzer,
die zahlreichen Varianten haben ebenso zahlreiche Spitznamen. Im Vordergrund die Blaue
Zweisitzer, amtlich: Puch DS50, die "Daisy".
Links geht es zum Tomos Classic weiter, das wichtig ist, weil es der aktuelle
slowenische Nachfolger des Puch Maxi ist, das von Tomos einst in Lizenz gebaut
wurde, wie auch davor die "Einsitzer" ihre südslawische Cousine hat.
Schließlich die zeitgemäße Fassung des Fahrrades mit Hilfsmotor, ein "Pedelec",
also ein Fahrrad mit Elektromotor. (Die konzeptionelle Verwandtschaft mit dem HMW
Austria sollte klar sein.) Hier erstmals wieder nach vielen Jahren die Marke Puch auf
dem Zweirad-Markt, nämlich ein Puch Kraftwerk limited.
Dazu noch ein Detail, das vermutlich sogar viele Puch-Fans nicht kennen.
Lallers DS50 aus dem 59er-Jahr hat diese spezielle Vorrichtung, in der hinten, statt des
hier sichtbaren Fußrasters, eine zweite Tretkurbel-Garnitur steckte, so daß Fahrgäste
mitstrampeln konnten, falls das Motörchen bergauf überfordert war.