Inseln des Besonderen
Die Sonderschau spezieller Fahrzeuge und Dinge

Lassen Sie uns eines klarstellen: Soft-Chopper gibt es nicht. Das wäre so wie "ein bißl schwanger". Soft ist Massenware vom Fließband und daher kein Chopper. Auch ein Custom Bike kann nicht vom Fließband kommen, denn es wäre dadurch eben ein Stock Bike und nicht customized. Klar? Klar!

Wäre das wurscht, wüßten wir nicht, wovon wir reden, dann kann man die Dinge nicht benennen und kein Mensch weiß, was gemeint ist. Diese kleine Einleitung aus der strengen Kammer war nötig, um klar zu machen, was bei der Hell Gang läuft.

Da sind Handwerker am Tun, die sich was überlegen. Und dann wird ein Stück aus der Massenproduktion als Basis genommen, wird umgebaut, umgestaltet, also customized. Man könnte auch sagen: individualisiert.

Wie sagte Hells Angel Sonny Barger? Es zählt beim Chopper
nicht der Fahrkomfort, sondern der sensationelle Auftritt.

Ein customized Bike ist ein "kundenspezifisch" umgebautes Motorrad. Der Durchschnittsfahrer sucht sich den passenden Speed Shop und läßt bauen. Die Hell Gang baut selber. Auf Basis der Puch Maxi, wie sie in ungezählten Mengen vom Fließband kamen.

Das läßt sich materiell etwas leichter stemmen, denn gute Chopper im 1.400 ccm- Bereich kosten gleich von 50tausend Euro aufwärts. Wer die Maxi-Basis in was anderes umlötet, muß nicht so viel Geld fix binden.

Das wird also eine feine "Insel des Besonderen", wo man sich genauer ansehen kann, was möglich ist, wenn man es drauf hat. Ich weiß schon, Puristen werden da nervös. Aber das Individualisieren von Massenprodukten gehört eben zum Thema; eigentlich von Anfang an. Siehe zu dieser Crew auch auch: "Maxi Gaudi: Fröhliche Höllenbande" [link]

Was hat denn ein Puch Maxi mit einem Steyr Traktor aus der Plus-Serie gemeinsam? Viele wissen es gar nicht. Das legendäre Einweg-Feuerzeug von BIC gehört auch dazu. Na? Es ist der Industriedesigner Louis Lucien Lepoix, der diese Produkte entworfen hat.

Deshalb wird es bei den "Inseln des Besonderen" auch einen Steyr 545 geben, der direkt aus dem bäuerlichen Alltag kommt. Eine ungeschminkt Maschine, seit viele Jahren im ständigen Arbeitseinsatz.

Das ist einer der Aspekte, wodurch die Produkte der historischen Steyr-Daimler-Puch AG bis heute so populär sind. Sie rollen durch alle Lebensbereiche, viele davon mit enormer Robustheit. Sie merken schon, die Arbeitswelt spielt heuer bei uns eine wesentliche Rolle.

Otto Sapper

Den 545er bringt Otto Sapper, Landwirt, aber auch in der Medienbranche tätig (WOCHE Gleisdorf). Das ist deshalb interessant, weil ich mit ihm Fragen unserer Sozialgeschichte ebenso debattieren kann, wie Wirtschaftsfragen, auch  jene der Raumüberwindung, des Verkehrswesens oder der Kommunikationslagen.

WOCHE-Mitarbeiter Gerald Dreisiebner fährt einen, nein, den Vorläufer der Plus-Serie, welche die Jubiläums-Serie abgelöst hatte, einen 15er Steyr, mit dem er zu Mythos Puch kommen wird. Hier hängt auch ein Tragkraftspritzenanhänger am Zugfahrzeug, was -- neben den Helmen -- erahnen läßt, daß Dreisiebner bei der Feuerwehr engagiert ist.

Außerdem wird unser Blogmobil [link] auf dem Set sein. Ein Steyr 680 aus den 1960er Jahren. Damit ist der Bogen gezogen und wir haben die wichtigsten Nutzfahrzeug-Arten der vormaligen STDPAG vor Ort. Zum Thema Traktor und LKW kommen Puch G und Pinzgauer vom nahen Allradspezialisten S-Tec.

[Übersicht der Inseln des Besondern]

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