kuratorium für triviale mythen: mythos puch 2015, seite #14 Das historische Fahrzeug als Kulturgut
Ein Vortrag von Lisl Mesicek
Freitag, 18.9.2015, 19:00 Uhr
Gemeindezentrum Albersdorf-Prebuch
Albersdorf 160, 8200 Gleisdorf
Tag #1 von Mythos Puch [link]
Lisl Mesicek, langjährige Vizepräsidentin der
Österreichischen Gesellschaft für Historisches Kraftfahrwesen, wird in ihrem Vortrag
zwei wesentlich Teilthemen dieser Veranstaltung erhellen. Indem sie darlegt, wie und warum
der Erhalt historischer Fahrzeuge als Kulturarbeit zu verstehen ist, wird der Aspekt
Eine Epoche verstehen" ebenso unterstrichen wie Die Ehre des
Handwerks".
Das ergibt gleichermaßen einen prüfenden Blick zurück,
auf das 20. Jahrhundert, aber auch nach vorne, in eine Zukunft, über die wir
augenblicklich noch nicht wissen, wie viel von dem alten Kenntnissen und der betreffenden
Handfertigkeit wir weiterhin unbedingt brauchen werden, also unbedingt sichern sollten.
Es gibt auf diesem Feld eine Bedingung, die Laien kaum
geläufig ist. Mesicek: Jedes Kraftfahrzeug, das für längere Zeit stillgelegt
wird, wird unweigerlich dem mechanischen Tod preisgegeben." Der Bestand muß
also ständig bewegt und gewartet werden, denn schon ein paar Monate reichen, um
erhebliche Standschäden zu verursachen. Es ist wie mit wertvollen alten
Musikinstrumenten. Nur ihr fachgerechter Einsatz kann sie erhalten.
Mesicek betont in diesem Zusammenhang, was die Restautierung und Wartung historischer
Fahrzeuge fördert: Das Problem ist, daß oft schon mehr als 100 Jahre seit der
Erzeugung eines alten Fahrzeuges ins Land gegangen sind. Die Alten, die Wissensträger,
leben nicht mehr; viel zu selten wurde dieses Wissen und die handwerkliche Kunst
weitergegeben."
Vieles ist nicht dokumentiert. Das heißt auch, wir machen in der Begegnung mit der
Schrauber- und Sammlerszene neue Erfahrungen mit einer teils oralen Kultur, also einer
Kulter der mündlichen Weitergabe von Wissen. Das allein wäre schon ein guter Anlaß,
diesen Bereich einer Volkskultur in der technischen Welt" zu beachten.
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