Der Letzte seiner Art: Ditmar & Urban / Seite #3

Tage im Dezember. Erörterungen, Debatten, Klärungsschritte. Heinz und Lisl Mesicek handeln als Angelpunkte eines komplexen Gefüges, das dem "Mobilen Kulturgut" gewidmet ist. Wir sind seit geraumer Zeit im Einvernehmen, denn was uns beschäftigt, hat als Hintergrund rund zweihundert Jahre der permanenten technischen Revolution, in der Europa lebt.

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Heinz Mesicek

Am 12. Juni 1817 fuhr Karl Freiherr von Drais jene Strecke in Mannheim, die das Laufrad in die Geschichte einschrieb und eine Prozeß markiert, dem gegen Ende des 19. Jahrhunderts das Automobil folgte. Dabei wurde der Zweite Marcus-Wagen (siehe oben) zur ersten völlig eigenständigen Konstruktion im Sinn eines modernen Autos.

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Lisl Mesicek

Eine Weile davor hatte James Watt 1769 sein Patent für die Verbesserung der Dampfmaschine erhalten. Das kann man quasi als Gründungsdokument der Ersten Industriellen Revolution betrachten.

Den Beginn der Zweiten Industriellen Revolution können wir in Graz, wo der D&U-Wagen gebaut wurde, zwischen 1910 und 1913 darstellen. Es war beispielsweise über die Puch-Werke zu berichten, daß sie um weitläufige Montagehallen vergrößert worden seien, in denen neue Formen der Automatisierung und Serienfertigung eingeführt wurden.

Die Dritte Industrielle Revolution fand innerhalb unserer Biographien statt. Im Grazer Puchwerk (heute nicht mehr der Plural Puch-Werke) haben Techniker Mitte der 1970er noch mit Rechenschiebern gerechnet. Damals setzte aber die Digitale Revolution mit Wucht und enormen Konsequenzen ein. Siehe dazu die Schilderung "Handwerk und Industrie" [link]

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Gottfried Lagler

Inzwischen ist die Rede von einer Vierten Industriellen Revolution, durch die wir mit selbstlernenden Systemen und nächsten Automatisierungsschüben konfrontiert werden, die angeblich in wenigen Jahrzehnten ein Ende der uns vertrauten Massenbeschäftigung bringen sollen; siehe dazu: "Industrie 4.0" [link]

In der Erörterung solcher Zusammenhänge ereignet sich das, was Gottfried Lagler die Oldtimerei nennt. Die Praxis der Sammler- und Schrauberszene. Lagler ist ein Steiermark-Repräsentant der ÖGHK und hat uns als Kooperationspartner bei Mythos Puch feine Möglichkeiten eröffnet; siehe zum Beispiel: [link]

Damit tut sich ein weitreichendes Themenfeld auf, zu dem auch die Volkskultur in der technischen Welt gehört; siehe diesbezüglich: [link] Wir stellen nun ferner im Zusammenhang der verschiedenen Tätigkeitsfelder Fragen nach der Ehre des Handwerks, beziehungsweise was denn überhaupt Handwerk sei, speziell "traditionelles Handwerk" in dieser Zeit der weitreichenden Umbrüche in der Industrie.

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Heinz Mesicek (links) und Stefan Reitgruber

Derzeit bestehen, wie schon an andere Stelle angedeutet, Arbeitskontakte zum Verein zur Förderung der historischen Fahrzeuge der Österreichischen Automobilfabriken, repräsentiert von Obmann Stefan Reitgruber: [link]

Momentan soll in weiterführenden Verständigungsschritten klar werden, wer sich in naher Zukunft speziell welchen Aspekten der gesamten Themenstellung widmet, wobei eines ja klar, weil längst in Arbeit ist: Der D&U-Wagen soll wieder fahrtüchtig gemacht, seine Historie vervollständigt werden.

Mein Part liegt augenblicklich in jener Verständigung, die zwischen den verschiedenen Positionen und Aufgabenstellungen die kulturellen Effekte eines solchen Engagements deutlich macht.


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